Österreich

ACA fordert sichere Luftfahrt

Die österreichische Pilotenvereinigung ACA hat in einem an Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger, Verkehrsministerin Doris Bures, Außenminister Sebastian Kurz, die Austro Control sowie sowie an die Geschäftsleitungen und Operationsabteilungen der Luftfahrtunternehmen AUA/Tyrolean, Fly NIKI und Tyrolean Jet Services eine "sichere Luftfahrt" gefordert.

Das Schreiben im Originalwortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Im Lichte des tragischen Absturzes der malaysischen Boeing des Fluges MH17 am 17. Juli 2014, der vermutlich durch den Abschuss mit einem Waffensystem, das im Besitz einer der beiden Konfliktparteien in der Ukraine ist oder war, hervorgerufen wurde, fordert ACA vermehrten Schutz der Zivilluftfahrt.

Die internationale Zivilluftfahrt ist durch zahlreiche UNO- und ICAO-Konventionen geschützt. Im konkreten Fall wird insbesondere auf die auch von Österreich ratifizierte „Montreal Convention“ (ICAO Doc 8966) hingewiesen. Die Unantastbarkeit der Zivilluftfahrt ist weltweit Aufgabe der Politik, des Militärs und der Sicherheitsbehörden. Die Forderung das Überfliegen von Krisengebieten zu vermeiden, greift zu kurz. Krisengebiete können zeitlich und räumlich kaum definiert werden. Irak, Afghanistan, türkische Kurdengebiete, Syrien, weite Teile Afrikas, Bangkok bei Unruhen, Nordirland, Gebiete am Balkan usw. Sind terroristische Angriffe von Schiffen auf hoher See auszuschließen? Flugzeuge können ohne spezielles Fachwissen, praktisch in Echtzeit, weltweit mit dem Smartphone identifiziert und deren Position verfolgt werden.
Die Airlines tragen Verantwortung für ihre Crews und Passagiere und müssen demnach für jeden Flug eine entsprechende Risikobewertung vornehmen. Doch sie haben das Recht auf verlässliche Informationen von offiziellen Stellen. Wenn Luftfräume gefährlich sind, müssen diese gesperrt werden.

Zivilluftfahrt braucht den Schutz der Politik und die Behörden müssen diesen sicherstellen, denn die Zivilluftfahrt und alle Beteiligten – Crews, Passagiere und ihre Angehörigen – sind die Betroffenen, wenn es zu solchen Tragödien kommt.

ACA als Vertretung der österreichischen Verkehrspiloten fordert Verantwortliche in Politik und bei Behörden auf, sich bei internationalen Organisationen für den weltweiten, verlässlichen Schutz der zivilen Luftfahrt einzusetzen! Insbesondere ist darauf zu drängen, dass alle Staaten die entsprechenden Konventionen ratifizieren und die geforderten Maßnahmen umsetzen.

ACA wird dies in der nächsten Ausgabe des Mitgliedermagazins betonen. Wenn Sie dazu Stellung nehmen möchten, laden wir Sie dazu ein. Bei rascher Übermittlung drucken wir Ihre Stellungnahme in unserem Mitgliedermagazin ab, später eingehende Kommentare kommen in den Mitgliederbereich unserer Website.

Im Namen der österreichischen Verkehrspiloten danken wir für Ihre Kooperation!
FOR A SAFE FLIGHT!

Capt. Peter W. Beer, MSc
Präsident

(red / ACA / Titelbild: Piloten bei der Arbeit im Cockpit, fotografiert mit Fisheye, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)