Österreich

"Glauben nicht an KLU": Cross Alps zieht Schlussstrich

Es hätte ein neues Airline-Projekt werden sollen, das jetzt allerdings bereits in der Planungsphase den Schlussstrich zieht: Cross Alps Airlines mit geplanter Heimatbasis Klagenfurt (KLU) stellt sämtliche Bemühungen zur Etablierung einer "Hometown-Airline" ein.

In ein einem Schreiben an den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser, welches Austrian Wings vorliegt, erläutert Cross Alps-Gesellschafter Jürgen Haberstock, dass man nicht länger vom Fortbestand des Kärntner Flughafens in derzeitiger Form überzeugt sei. "Unser Konsortium nimmt gleichzeitig Abstand von sämtlichen Überlegungen, den Kärnten Airport im Rahmen eines PPP (Public Private Partnership, Anm. d. Red.) Investments zu übernehmen", resümiert Haberstock.

Gespräche hätten stets unter "großen Anlaufschwierigkeiten" statt gefunden, und Cross Alps vermisste zudem eine ausreichende Ernsthaftigkeit. Auch blieb der Klagenfurter Airport angeblich zugesagte Unterlagen schuldig, welche die Versicherung seines Fortbestandes rechtsverbindlich belegen sollten. Seitens der Kärntner Flughafen Betriebsgesellschaft heißt es allerdings, dass eine solche Garantie überhaupt nicht eingefordert worden war.

Es wird jedenfalls offensichtlich nichts mit der für das 3. Quartal 2015 geplanten Stationierung von sieben Bombardier CRJ700 sowie der Schaffung 142 neuer Arbeitsplätze, wie Cross Alps eigenen Angaben zufolge vorgehabt hätte. Die zuletzt seitens Flughafen-CEO Max Schintlmeister kolportierten Erwartungen betreffend mögliche KLU-Passagierzuwächse dämpft dies allerdings nicht: "Nachdem aus unserer Sicht dieses Projekt nicht über ein Konzeptstadium hinausging, gibt es hier keinerlei Auswirkungen auf die Planungen des Kärnten Airport. Die Erwartungen hinsichtlich der Passagierzahlen beruhen auf anderen Planungen und bleiben dadurch unverändert", so Schintlmeister gegenüber Austrian Wings. Überdies sei der Flughafen mit Herrn Haberstock im Gespräch gewesen - im Zuge des letzten Zusammentreffens im Mai 2014 habe Cross Alps jedoch noch keine Gewährleistung zur Finanzierung darlegen können, betont der KLU-Geschäftsführer.

Der Klagenfurter Flughafen befindet sich bereits seit geraumer Zeit in Turbulenzen und kämpft mit deutlich rückläufigen Fluggastzahlen, einem merklich einbrechenden Chartergeschäft sowie einer anstehenden Runway- und Rollwege-Sanierung, deren Finanzierung in den Sternen steht. Finden diese Instandhaltungsarbeiten nicht bis spätestens 2015 statt, droht der Verlust der internationalen Zulassung als Verkehrsflughafen für KLU.

(red Aig / Titelbild: Flughafen Klagenfurt - Foto: Franz Zussner)