Reportagen

Wie 1001 Nacht - Zu Besuch an Board einer Emirates 777-300ER

Emirates ist eine junge und aufstrebende Fluggesellschaft mit Sitz in Dubai. Seit ihrer Gründung im Mai 1985 verbindet sie nahe Ziele in Asien und Europa, aber auch weiter entfernt liegende Destinationen in Australien, Afrika und natürlich auch Amerika. Seit März 2005 befliegt Emirates viele Strecken auch mit der Boeing 777-300ER. Mit der Auslieferung aller bestellten T7 Maschinen wird der Bestand dieses Flugzeugtyps auf 93 angestiegen sein. Am 02. März 2009 hatte ich die einmalige Gelegenheit eine solche Maschine genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen.

Eine Schwesternmaschine der besichtigten A6-ECK - aufgenommen
am 07. Februar 2009 in Wien Schwechat

Bis Oktober 2008 bediente Emirates ihre mittlerweile tägliche DXB-VIE Strecke vorzugsweise mit Flugzeugen des Typs Airbus A330, seit dem 26. Oktober wird diese Strecke mit einer Boeing 777-300ER bedient. Die Entwicklung dieser Strecke war so erfreulich, dass die Kapazitäten erweitert und der Einsatz von größerem Fluggerät notwendig wurde.

"Go to Gate" beim heutigen Flug EK128 zurück nach Dubai mit der A6-ECK

Je nach Anspruch und Destination kommen diese Flugzeuge mit einer 2- bzw. 3-Klassenkonfiguration zum Einsatz. In der 2-Klasseneinteilung finden 427 bzw. 442 Passagiere Platz. 42 davon können in der bequemen Business-Class Platz nehmen. Die 3-Klasseneinteilung kann 354, 358 bzw. 364 Passagiere aufnehmen. 12 davon sind First-Class Plätze und 42 sind Business-Class Passagieren vorbehalten.

Einblick in das luxuriöse Interieur einer First-Class Koje

Und hier beginnt der Traum aus 1000 und einer Nacht: First-Class Passagiere können in einer privaten Suite den Flug ganz entspannt genießen oder in dem völlig ausklappbaren Sessel ein kleines Nickerchen halten. Auch für Unterhaltung ist gesorgt, auf dem 23“ LCD Bildschirm stehen über 600 Entertainmentkanäle zu Verfügung.

So bequem logiert man in der First-Class

Nicht ganz so luxuriös, aber deswegen nicht minder bequem gestaltet sich die Businessklasse. Mit 198cm im zurückgelehnten Zustand kann man auch auf Langstreckenflügen in diesen Minipod Sesseln herrlich schlafen oder sich sogar massieren lassen. Business-Class wäre nicht Business-Class wenn sich darin nicht auch arbeiten ließe. So stehen dem Passagier ein im Sitz integrierter Stromanschluss und zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung.

Der auf 198cm ausfahrbare Sitz erlaubt auch auf Langstreckenflügen
entspanntes Arbeiten und Reisen

Und wenn einem nach der Arbeit der Sinn nach Abwechslung steht, bedient man sich des im Vordersitz integrierten 17“ Breitbildschirmes um das Boardentertainment zu genießen.

Passagiere der First- und Business-Class genießen neben dem erstklassigen und vielfach prämierten Boardservice auch eine persönliche Ansprache. Zu diesem Zweck liegen den Flight Attendants Passagierlisten vor. Allerdings hat dieses Service auch seinen Preis – aktuell kostet ein Flug in der Business-Class von Wien nach Dubai und wieder zurück etwa 2.800 EUR und in der First-Class um die 3.400 EUR. Aber wie heißt es so schön? Über Geld spricht man nicht, man hat es ;-)

Aus bis zu 600 verschiedenen Kanälen kann man ja nach Gusto sein
Unterhaltungsprogramm wählen

Im Gegensatz zu vielen Charter- oder Low-Cost Gesellschaften kann man bei Emirates bei der Economy Class wahrlich nicht von Holzklasse sprechen. Auch hier kommt man in den Genuss des mehrfach prämierten Services des Bordpersonals, für den Emirates bekannt ist. Dem Passagier steht hier ebenfalls ein eigener Bildschirm zur Verfügung, über welchen er das boardeigene ICE-Unterhaltungssystem mit Filmen, Musik und sogar Videospielen nutzen kann.

Selbst in der Economy findet der Passagier genug Platz und Emirates’ zuvorkommendes
Service tut sein übriges, um auch Sie zufrieden zu stellen

Die Boeing 777-300ER ist das jüngste Mitglied der Emirates Flotte. Mit ihren 64,8 m Flügelspannweite, 18,7 m Höhe UND 73,9 m Länge zählt dieses Flugzeugmuster zu den größten kommerziell genutzten und wird primär auf der Langstrecke eingesetzt. Für den Schub von 115.540 lbs sorgen zwei GE90-115BL1 Triebwerke, die mit knapp 4 Meter Durchmesser gewaltig sind. Somit ließe sich die Kabine einer Boeing 737 problemlos durch die Triebwerke der 777 schieben!

Unglaubliche 3,96 Meter im Durchmesser misst dieses GE-Triebwerk, welches die
777-300ER in die Luft befördert

Die durchschnittliche Auslastung der Strecke DXB-VIE-DXB liegt bei derzeit mehr als 70%, der heutige Flug von Dubai nach Wien war nahezu ausgebucht. Doch auch Emirates spürt die Wirtschaftskrise. Viele, die zuvor Business-Class gebucht haben, steigen nun auf Economy um. Aber auch die zu fliegende Fracht nimmt ab. Nach der Schließung vieler Fabriken in China sank der Anteil des Frachtverkehrs. Dennoch kann eine Maschine des Typs 777-300ER bis zu 30 Tonnen Fracht, neben den Passagieren und deren Gepäck, transportieren und die Auslastung lässt in zufriedene Gesichter der Emirates Verantwortlichen blicken.

Insgesamt 12 Räder auf zwei Hauptfahrwerken sorgen für eine gleichmäßige
Gewichtsverteilung auf den Runways

Die meisten Passagiere wählen die Route VIE-DXB als Transitroute, an die 80% fliegen von Dubai aus zu weiter weg liegenden Destinationen. Und für diese Passagiere ist der Faktor Zeit ein sehr wesentlicher, schließlich gilt es Anschlussflüge in Dubai nicht zu verpassen. So ist es in Wien möglich, eine 777-300ER mit über 350 Fluggästen innerhalb von 45 Minuten zu be- und entladen.

So viele Menschen benötigen auch entsprechend Platz, daher ist es nicht verwunderlich, dass zum Boarding ein zweites Gate hinzugenommen werden muß, um dieses Aufkommen zu bewältigen. Dies geschieht im Regelfall auf Gate A6, wobei der Gatebereich von A7 hinzugenommen wird.

Das heute eingesetzte Flugzeug – die A6-ECK – ist noch relativ jung, Auslieferungsdatum an
Emirates war der 10. Dezember 2008

Der Name Emirates steht für außergewöhnlichen Service, Komfort sowohl an Board als auch am Boden und für eine junge, hervorragend gewartete Flotte. Nicht zuletzt aus diesen Gründen hat die Airline allein in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten und verfolgt ihre Strategie, den Passagier rundum zufrieden zustellen, konsequent weiter.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Frau Schmon und Herrn Gross für die Möglichkeit zur Teilnahme an der Besichtigung der 777-300ER, ihren Einsatz und ihre geduldige Beantwortung meiner Fragen ganz herzlich bedanken!

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Text & Fotos (c) Michaela Pfeifer 2009