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Air Berlin steigert Umsatz, stürzt aber noch tiefer in die roten Zahlen

Air Berlin Airbus A320 - Foto: Austrian Wings Media Crew

Mehdorn: "Gewinnzone wird 2013 erreicht"

Air Berlin konnte im zweiten Quartal 2012 den Umsatz weiter steigern: Der Umsatz stieg im Quartalsvergleich um 1,7 Prozent auf 1,135 Mrd. Euro trotz einer Kapazitätsreduzierung um 5,8 Prozent. Damit steigt der Umsatz je Passagier seit einem Jahr kontinuierlich an und der Yield (= Ertrag pro Passagier) wird weiter erhöht.

Das Effizienzsteigerungsprogramm „Shape & Size“ hat das für das zweite Quartal prognostizierte Einsparergebnis in Höhe von 45 Mio. Euro um 5 Mio. Euro leicht übertroffen, wie die Airline mitteilte. Dadurch konnten die ansteigenden externen Belastungen durch den gestiegenen Kerosinpreis, den Dollarkurs und die Luftverkehrssteuer aufgefangen werden. So stieg der betriebliche Aufwand infolge des Ölpreisanstiegs nur um 2,5 Prozent, während die Kerosinkosten trotz Kapazitätsreduzierung um über 10 Prozent zulegten.

„Shape & Size“ reduziert externe Kosten

Air Berlin CEO Hartmut Mehdorn: „Die stark angestiegenen externen Kosten konnten wir durch interne Maßnahmen auffangen. Die Umsatzerhöhung zeigt, dass wir den richtigen Kurs eingeschlagen haben. Durch die gezielte Flottenreduzierung sind wir in Zukunft nicht mehr in einem hohen Maße von saisonalen Schwankungen betroffen. Auch investieren wir in den Ausbau der Langstrecken, um die Ertragssteigerung weiter zu erhöhen und wie geplant im nächsten Jahr in die Gewinnzone zu fliegen.“

Der Halbjahresvergleich verdeutlicht die positiven Effekte des „Shape & Size“ Effizienzprogramms. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf 1.948 Mrd. Euro (1,897 Mrd. Euro). Gleichzeitig wurde die Kapazität um 7,6 Prozent reduziert. Die Auslastung verbesserte sich um 2 Prozentpunkte auf 77,2 Prozent (75,2 Prozent). Der Yield (Ertrag pro Passagier) erhöhte sich um 3,4 Prozent auf 109,06 Euro (105,45 Euro). Das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingaufwendungen) stieg trotz höherer Treibstoffkosten in Höhe von 70 Mio. Euro um 33,2 Prozent auf 155,3 Mio. Euro (116,6 Mio. Euro), das EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um 19 Prozent auf -178,7 Mio. Euro (-220,5 Mio. Euro). Der Nettoverlust stieg aufgrund von Marktwertverlusten leicht auf -169,2 Mio. Euro (-164,5 Mio. Euro).

Steigender Umsatz trotz reduzierter Kapazität

Im zweiten Quartal verbesserte sich die Auslastung auf 77,8 Prozent (77,4 Prozent). Der Yield erhöhte sich auf 108,50 Euro (107,66 Euro). Das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingaufwendungen) stieg auf 148 Mio. EUR (142,3 Mio. Eur), das EBIT (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) auf -29,4 Mio. Euro (-32,2 Mio. Euro), und der Nettoverlust erhöhte sich auf -66,2 Mio. Euro (-43,9 Mio. Euro).

Das Eigenkapital beträgt zum Halbjahr 2012 101,3 Mio. Euro. CFO Ulf Hüttmeyer: „Dies ist zum einen saisonbedingt, zum anderen liegt es an der stichtagsbedingten Bewertung von Sicherungsinstrumenten. Allein durch Bewertungsveränderungen hat sich das Eigenkapital Ende Juli bereits um 60 Mio. Euro verbessert. Zum Jahresende erwarten wir eine bessere Eigenkapitalquote als im Vorjahr.“ Neben der Eigenkapitalstranche im Januar hat Air Berlins größter Einzelaktionär Etihad Airways per 30.06.2012 ein Darlehen von 162,9 Mio Euro zur Verfügung gestellt.

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(red NE / Air Berlin)