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Lufthansa-Streik ab 5 Uhr Früh - Gewerkschaft: "Wir halten lange durch!"

Streik bei Lufthansa

Donnerstag Abend verkündete die Gewerkschaft Ufo die Eckdaten des Flugbegleiter-Streiks bei der Lufthansa. Ab 5 Uhr Früh geht es in Frankfurt, dem größten deutschen Drehkreuz, los.

Flugreisende müssen sich ab heute Früh auf Verzögerungen und Unnanehmlichkeiten an der wichtigsten deutschen Airport-Drehscheibe, dem Flughafen Frankfurt, einstellen. Ab 5 Uhr Früh treten die Lufthansa-Flugbegleiter in den Streik, der vorerst bis 13 Uhr anberaumt wurde. Alle Lufthansa-Flüge sind betroffen, wie die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo am Donnerstag Abend mitteilte. Ufo-Sprecher Alexander Behrens wies darauf hin, dass sowohl Kurz- als auch Langstreckenflüge von den Streikmaßnahmen betroffen seien. Andere Airports als der Flughafen Frankfurt sollen jedoch nicht zum Ziel des Streiks werden - jedenfalls was den heutigen Freitag anbelangt. Und die Gewerkschaft zeigt sich kämpferisch, was einen nötigenfalls langen Streik angeht: "Finanziell halten wir das durch!"

Für die Airline heißt das, binnen kürzester Zeit entsprechende Notfallpläne aufstellen bzw. anwenden zu müssen. Lufthansa ersucht Passagiere, sich via Internet (www.lufthansa.com) über den jeweiligen Status des betreffenden Fluges zu informieren. Man möchte versuchen, einen großen Teil des Flugplans zu bedienen. Langstreckenverbindungen würden dabei bevorzugt behandelt, heißt es.

Die Streikmaßnahmen wirken sich zwischenzeitlich auch auf das Betriebsklima bei Lufthansa deutlich aus. Seitens des Unternehmens werde massiver Druck auf die Angestellten ausgeübt, den Streikaufrufen nicht Folge zu leisten, wie Ufo-Gewerkschaftschef Nicoley Baublies sagte. "Die Leute haben Angst um ihre Jobs und wegen der schlechteren Aufstiegschancen auch um ihre Existenz", so Baublies weiter. Er rechnet allerdings trotzdem, wegen der von Lufthansa geforderten Kürzungen beim Tarifsystem, mit hoher Beteiligung an dem Streik. Immerhin sei für die Angestellten mit Einbußen von insgesamt 20 bis 30 Prozent zu rechnen, wenn die von Lufthansa angekündigten Arbeits- bzw. Tarifbedingungen zur Anwendung kämen.

Vorwürfe erhebt Baublies vor allem gegenüber dem Lufthansa-Vorstand. Dieser habe zu spät auf Billig-Airlines reagiert und diese schlichtweg unterschätzt. Zudem habe die Airline anschließend bei ehemaligen Kernwerten wie dem Komfort den Sparstift angesetzt, was viele Fluggäste verärgert und zu anderen Anbietern getrieben hat.

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(red Aig)