Österreich

Kurios: Lärmgegner selbst auf Früh- und Spätflügen unterwegs

Seit Jahren tobt zwischen Bayern und Österreich ein Streit um die An- und Abflugrouten des Salzburger Flughafens. Nach eigenen Angaben "lärmgeplagte Bürger" aus Bayern fordern eine Verlegung der Flugrouten, weil sie ihre Lebensqualität durch die Geräusche der Flugzeuge beeinträchtigt sehen. Der deutsche Verkehrsminister Dobrindt drohte kürzlich gar mit einer "Durchführungsverordnung", die An- und Abflüge über bayerisches Gebiet verbieten soll - das wäre eine wirtschaftliche Katastrophe für den Salzburger Flughafen, weil Anflüge von Norden damit praktisch unmöglich würden.

Wie die österreichische "Kronen Zeitung" jetzt in ihrer Salzburg-Ausgabe berichtet, flog eine Abordnung der deutschen Flughafengegner kürzlich nach Berlin, um ihr Anliegen dem Verkehrsminister vorzutragen.

Für ihre Reise wählten die fünf Personen ausgerechnet den Flughafen Salzburg als Ausgangsort und nahmen dann auch noch pikanterweise die Frühmaschine um 06:30 Uhr, gegen die sie üblicherweise wegen der Geräuschentwicklung massiv wettern. Dieselbe Chuzpe galt für den Rückflug. Wie der Journalist Wolfgang Weber für die "Krone" recherchierte, nahm ausgerechnet Bettina Oestreich-Grau, die Vorsitzende des "Verbandes zum Schutze der Bevölkerung des Rupertiwinkels gegen die Gefahren des Flughafenbetriebes Salzburg e.V." (sic!), den spätestmöglichen Flug, der erst um 22:45 Uhr in Salzburg landete und damit - nach medial propagierter Auffassung der Luftfahrtgegner - die Lebensqualität der Menschen in Bayern massiv beeinträchtige.

(red CvD, HP, NE / Titelbild: Der Flughafen Salzburg - Foto: Christian Zeilinger / Austrian Wings Media Crew)