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Nach Avro-Absturz in Kolumbien: Chef von Airline und zwei Mitarbeiter verhaftet

Foto: Telemedellin

Nach dem durch Treibstoffmangel verursachten Absturz eines Avro RJ-85 mit 71 Toten sind nun drei Mitarbeiter der Fluggesellschaft Lamia Bolivia festgenommen worden.

Verhaftet wurden lokalen Medienberichten zufolge einer der Chefs der Fluggesellschaft Lamia sowie zwei weitere Mitarbeiter des Unternehmens. Einer der verhafteten soll in einem engen Verwandtschaftsverhältnis zu einem mittlerweile suspendierten Mitarbeiter der bolivianischen Luftfahrtbehörde stehen.

Der bolivianische Verteidigungsminister Reymi Ferreira erklärte bereits öffentlich, dass der Kapitän des verunglückten Fluges (und Miteigentümer der Airline) Miguel "Micky" Quiroga für den Absturz verantwortlich sei, da er gegen die Sicherheitsbestimmungen verstoßen und trotz zu geringer Treibstoffvorräte keinen Tankstopp durchgeführt habe: "Der Pilot hat das Flugprotokoll verletzt. Es gab ein wirtschaftliches Kriterium, um Kosten zu sparen, das die Tragödie verursacht hat."

Indes wurde auch bekannt, dass zwei der drei Avro RJ-85 der Fluggesellschaft wegen nicht bezahlter Rechnungen für Wartungsarbeiten vom Werftbetrieb als "Pfand" einbehalten wurden und gegen Flugkapitän Miguel "Micky" Quiroga seitens der Luftstreitkräfte (wo er ausgebildet worden war) ein Disziplinarverfahren lief.

(red)