„Die heutige Betriebsversammlung der Eurowings Europe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war ein wichtiges und großes Signal Richtung Geschäftsführung", so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. „Ein Drittel der rund 300 Beschäftigten war vor Ort. Die Stimmung unter ihnen war gut, aber aufgeheizt. Die Menschen erwarten sich aus der Firmenzentrale endlich klare Antworten was ihre berufliche Zukunft betrifft, also auch wann es Kollektivvertrag gibt! Derzeit liegen die Gespräche ja auf Eis."
Damit die Eurowings Europe Belegschaft nicht länger in einem betriebsratsfreien Raum steht, wurden heute mit der Wahl des Wahlvorstandes auch die Weichen für eine Betriebsratsgründung Ende November/Anfang Dezember gestellt. „Ein neues Betriebsratsteam ist bitter nötig. Wir wissen nicht erst seit dem offenen Brief einiger Mitarbeiter, dass bei Eurowings Europe Feuer am Dach ist - sei es bei den Arbeitsbedingungen oder der Entlohnung."
Derzeit herrscht Stillstand im Tauziehen um einen Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Lufthansa-Tochter. „Im Moment machen Behauptungen die Runde, das Verhandlungsteam der Gewerkschaft vida hätte das vorläufige Aus der Gespräche im Alleingang öffentlich gemacht und die Eurowings Geschäftsleitung in Wien wäre quasi vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Das Gegenteil ist der Fall: Wir haben diesen Schritt natürlich mit dem Verhandlungsführer der Eurowings, Benedikt Schneider, und der Berufsgruppe Luftfahrt in der Wirtschaftskammer abgesprochen. Wenn diese Information dann nicht weitergetragen wird, ist das wirklich nicht unser Problem."
„Wir stehen jederzeit für Gespräche und neue Verhandlungen zur Verfügung. Dieses Mal sollten unsere Verhandlungspartner aber mit vernünftigen und ernstzunehmenden Angeboten ausgestattet, an den Verhandlungstisch zurückkehren. Als Gewerkschaft stehen für uns Arbeitnehmerschutz sowie realistische Arbeitsbedingungen im Vordergrund." Schwarcz betont, dass „wir uns nicht von Lufthansa-Chef Carsten Spohr oder anderen deutschen Managern in die Enge treiben lassen werden. Der Mutterkonzern Lufthansa fährt in Wien einen beinharten Sparkurs und zeigt keinerlei Interesse, die Abwärtsspirale für Arbeitsbedingungen, Löhne und Gehälter zu stoppen. Hier werden wir uns mit allen Mitteln dagegenstemmen!"
(red / vida via APA-OTS)