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Berlin: Die Rosinenbomber kehren zurück

Cockpit einer DC-3, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Die Luftbrücke von Berlin ist bis heute die weltweit größte humanitäre Hilfsaktion. Mehr als ein Jahr lang hatten ausschließlich Propellerflugzeuge über 2 Millionen Tonnen Hilfsgüter nach Berlin geflogen. Mehr als 270.000 Flüge – also fast 1.000 pro Tag – waren hierzu notwendig. Damit wurde, dank internationaler Beteiligung, der hungernden und frierenden Bevölkerung Berlins das Überleben gesichert. Ein privater Verein will an dieses historische Ereignis erinnern - im Juni des nächsten Jahres werden daher noch einmal Rosinenbomber nach Berlin fliegen ...

Die statistischen Zahlen dieser Hilfsaktion sind bis heute überwältigend. Die luftfahrttechnischen und logistischen Leistungen bleiben einzigartig und auf immer mit den Piloten und den Bodencrews verbunden.

Beeindruckend bleibt auch das grenzenlose menschliche Engagement – und ein Phänomen, das rückblickend als „der Luftbrücken-Spirit“ bezeichnet werden sollte.

Dieser „Luftbrücken-Spirit“ beschreibt die großartige Fähigkeit des menschlichen Genius, sogar tief empfundene Feindschaft überwinden und als neue Schicksalsgemeinschaft zusammenstehen zu können. Er ist der gelebte Beweis dafür, dass selbst Kriegsgegner in Notzeiten ohne Wenn und Aber bereit sind, auch persönliche Risiken für das Wohlergehen eines Anderen, eines Fremden in Not einzugehen.

Der „Luftbrücken-Spirit“ steht dafür, wie in scheinbar aussichtslosen Situationen der Wille zur Hilfe, ein gemeinsames Ziel, mutige Entscheidungen und tatkräftiges Engagement alle Hindernisse und Widerstände überwinden können.

"Wir wollen diesen „Luftbrücken-Spirit“ wiederbeleben und als Botschaft in die Welt tragen. Er soll Aufforderung sein und Handlungsmaxime. Er soll die Fähigkeit des Zusammenstehens zurück bringen. Selten war das Bewusstsein über diese Fähigkeit so wichtig wie heute", so die Veranstalter.

Vom 10. bis 18. Juni 2019 werden daher noch einmal Dutzende Rosinenbomber über Berlin zu sehen sein.

Die „Helden“ dieser bislang weltweit einmaligen humanitären Hilfsaktion und Solidarität waren die Flieger und Bodencrews der „Rosinenbomber“.

Von den damals beteiligten Flugzeugen existieren weltweit nur noch wenige Exemplare. Diese werden durch private Liebhaber, Stiftungen, Museen und Vereine mit großem Aufwand flugfähig gehalten.

Im Juni 2019 kommen die historischen „Rosinenbomber“ anlässlich des 70. Jubiläums der Luftbrücke zurück – sehr wahrscheinlich zum letzten Mal.

Die Maschinen der Typen DC3 / C 47 , DC4 und JU 52 machen sich von den unterschiedlichsten Plätzen der Welt auf den Weg nach Berlin. Zu den Zusagen gehören Maschinen aus ganz Europa und 15 aus den Vereinigten Staaten. Sogar ein Besitzer aus Australien wird sein Bestes tun, um mit seiner Maschine dabei sein zu können. Zwei DC4 werden aus Südafrika dazu stoßen. Und auch die JU 52 der Lufthansa ist jetzt dabei.

Fast 40 Flugzeuge kommen. Dies reicht aus, um die Luftbrücke noch einmal mit den Original-Zeitabständen nachzustellen, begleitet von mehrtägigen öffentlichen Veranstaltungen sowie Schul- und Jugendprojekten. Zum ersten Mal in der Geschichte wird die Luftbrücke für die heutige Generation sichtbar und erlebbar sein.

An den Flughäfen in Wiesbaden-Erbenheim, auf Faßberg, auf dem Fliegerhorst Jagel, in Berlin und auf Schönhagen werden Crews und Maschinen dem Publikum ganz nah zur Verfügung stehen. Es wird eine „Luftbrücke zum Anfassen“.

9 Tage – von Montag, 10. Juni (Pfingstmontag) bis Dienstagabend, 18. Juni 2019 – werden die Rosinenbomber in der Luft und auf den historischen Flugplätzen in Wiesbaden-Erbenheim, auf dem Fliegerhorst Faßberg, über Berlin und in Schönhagen präsent sein.

(red / Förderverein Luftbrücke)