Während im letzten Jahr der allgemeine Trend unter den 25 international agierenden deutschen Verkehrsflughäfen mit einem durchschnittlichen Passagierplus von 1,5 Prozent eher verhalten ausfiel, sorgte Memmingen, wie berichtet, mit 1.722.764 Fluggästen und einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 15,4 Prozent für großes Aufsehen. Nur Dortmund konnte in diesem Zeitraum ein größeres Wachstum verzeichnen. Der Rückenwind bei den Passagierzahlen sorgte auch für ein Vorrücken in der bundesdeutschen Rangliste. „In zwölf Jahren von null auf Platz 14 ist eine starke Leistung, auf die das gesamte Team sehr stolz sein kann“, betont Airport Geschäftsführer Ralf Schmid. „Entgegen vieler Unkenrufe haben wir uns in der Region, bundes- und europaweit etabliert und sind aus der Airport-Szene nicht mehr wegzudenken.“ Mit über 50 Zielen in Europa, Asien und Nordafrika biete der Flugplan attraktive Reisemöglichkeiten in viele Richtungen. Beim Ranking hat der Allgäu Airport bekannte Flughäfen wie Dresden, Frankfurt Hahn, Karlsruhe, Münster Osnabrück und Weeze hinter sich gelassen.
„Natürlich können wir nicht ständig mit diesen Wachstumszahlen rechnen“, erläutert Ralf Schmid. „2020 wird kein einfaches Jahr.“ Zum einen sorge die Erhöhung der Luftverkehrssteuer bei den Fluggesellschaften für steigende Kosten in Deutschland und für geringeres Wachstum im Vergleich zu anderen Ländern Europas. Zum andern bremsen auch die Probleme rund um die Boeing 737 Max, von denen hauptsächlich die Fluggesellschaft Ryanair betroffen ist, die weitere Entwicklung. „Nach heutigem Kenntnisstand steuern wir auf die zwei Millionen-Grenze zu“, ergänzt der Airport-Chef. Ob man sie allerdings erreiche oder gar überwinden könne, sei noch ungewiss. Um jedoch für weiteres Wachstum gerüstet zu sein, arbeite man ständig an der Verbesserung der Infrastruktur. Dazu zählten auch die demnächst beginnende Erweiterung der Gepäckhalle und der weitere Ausbau des Instrumentenlandesystems.
(red / Flughafen Memmingen)