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Nach Beinahe-Crash trennt sich Air Serbia von Marathon Airlines

Das jetzt in Belgrad verunfallte Flugzeug der Marathon Airlines trug Air Serbia Farben, hier aufgenommen bei einem Besuch vor wenigen Wochen in Wien - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Nachdem - wie berichtet - die Crew einer Maschine der griechischen Marathon Airlines, die im Auftrag von Air Serbia flog, beim Start durch gefährlichen Leichtsinn das Pistenende überschoss, darf Marathon Airlines nicht mehr für Air Serbia fliegen.

Austrian Wings Leser kennen die Vorgeschichte: Ein von der griechischen Marathon Airlines im Auftrag von Air Serbia betriebener E195 sollte am 18. Februar 2024 von Belgrad nach Düsseldorf fliegen. Doch die Piloten starteten - trotz Hinweis des Towers, dass sie den falschen Taxiway-Exit genommen hatte - von einem Punkt der Piste, von dem aus nur noch rund 1.200 Meter zur Verfügung standen. Es kam, wie es kommen musste: Der Jet schoss über das Pistenende hinaus, kollidierte mit der Pistenbefeuerung und wurde schwerst beschädigt. Nur durch ein Wunder endete der Vorfall nicht in einem Crash, sondern den Piloten gelang es, mit der schwer beschädigten Maschine - 500 Meter nach dem Ende der Startbahn - abzuheben und später wieder sicher zu landen.

Air Serbia - die Airline hatte von Marathon Airlines insgesamt vier Flugzeuge samt Crews im sogenannten Wetlease angemietet - hat nun die Konsequenzen gezogen. Der Vertrag mit Marathon Airlines wurde mit sofortiger Wirkung gekündigt. Marathon Airlines darf keine Flüge für Air Serbia mehr durchführen.

Das griechische Unternehmen mit einer augenscheinlich fragwürdigen Sicherheitskultur war auch regelmäßig in Österreich zu Gast - einerseits auf Air Serbia Flügen, andererseits hatte auch Peoples (vormals Viennaline) aus Altenrhein temporär eine Maschine von Marathon Airlines angemietet, die auf den Flügen nach Wien zum Einsatz kam, während das einzige eigene Flugzeug in der Wartung war.

(red)