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Schwerer Zwischenfall bei türkischer Airline

Boeing 747-400, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Crew setzte Flug trotz Tailstrike und schwerster Schäden am Heck fort.

Die türkische ACT Airlines (MyCargo Airlines) ist erneut wegen eines sicherheitsrelevanten Vorfalls in die Schlagzeilen geraten. Wie der "Aviation Herald" berichtet, kam es am 1. Februar beim Start der im Auftrag von Saudi Arabian betriebenen Boeing 747-400F, TC-MCT, zu einem Tailstrike. Die Maschine sollte als Kurs SV 919 von Dammam nach Zaragoza (Spanien) fliegen.

Die Piloten stoppten den Steigflug zunächst in 7.000 Fuß Höhe, stiegen später auf 10.000 Fuß Höhe und entschieden sich schließlich, nach Jeddah zu fliegen. Anstatt Treibstoff abzulassen und eine sofortige Rücklandung durchzuführen, setzten sie den Flug somit noch fast drei Stunden fort, ehe die Maschine Jeddah erreichte.

Dort wurden massive Schäden am Heck festgestellt, wie auch vom "Aviation Herald" veröffentlichte Fotos zeigen.

Fragwürdige Sicherheitsbilanz
Die Sicherheitsbilanz von ACT Airlines / MyCargo Airlines gilt als durchwachsen. Am 16. Jänner 2017 etwa stürzte eine Boeing 747-400 der gleichen Gesellschaft bei der Landung in Bishkek ab - die traurige Bilanz: 39 Tote, die meisten davon am Boden. Die Maschine war damals im Auftrag von Turkish Airlines unterwegs, die über einen Anwalt versuchte, die Berichterstattung über den Crash zensurieren zu lassen. Nur wenig später stellte sich heraus, dass menschliches Versagen die Ursache für den Unfall war.

In Sachen Flugsicherheit gilt die Türkei vielen Experten seit Jahren als Problemfall. So belegt unter anderem die teilstaatliche Turkish Airlines nur Platz 92 im aktuellen JACDEC-Flugsicherheitsranking.

(red)