Österreich

AUA: Bordpersonal lehnt Angebot des Unternehmens ab

Symbolbild AUA: Gewerkschaft und Betriebsrat pokern hoch und laufen dabei Gefahr, die Sympathien vieler AUA-Kunden langfristig zu verspielen - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Obwohl die Gehälter des fliegenden Personals tlw. um gut 20 Prozent erhöht worden wären, bezeichnet die Gewerkschaft das Angebot des Unternehmens nach wie vor als "unzureichend". Dabei wäre dies der höchste KV-Abschluss in ganz Österreich gewesen. Jetzt droht bei der AUA ein Arbeitskampf.

Hinweis: Die völlig unsinnige Gender-Form, die die Gewerkschaft Vida als Kniefall vor der Politischen Korrektheit in ihrer Aussendung verwendet, wurde von Austrian Wings korrigiert, da diese sinnbefreite Verballhornung der deutschen Sprache von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung sowie zahlreichen Sprachexperten abgelehnt wird. Die Gewerkschaft wird aufgefordert, zu einer normalen Sprache zurückzukehren, wie sie auch von der Mehrheit der Bevölkerung verwendet und gewünscht wird, und die Menschen nicht mit ihrem ideologischen Gender-Unsinn zwangszubeglücken.

Die AUA hatte ihrem Bordpersonal eine Gehaltserhöhung von durchschnittlich 12,3 Prozent ab Mai sowie eine Rücknahme der verbleibenden Teile des Krisenpakets für alle Beschäftigten angeboten. Flugbegleiter der unteren Einkommensgruppen hätten sogar eine Verbesserung um bis zu 23 Prozent erhalten. Für die Gewerkschaft ist das dennoch "unzureichend". Das Angebot der Arbeitgeberseite wurde auf der heutigen Betriebsversammlung - die zum Ausfall von über 100 Flügen führte - abgelehnt.

Die rund 1.200 anwesenden Bordbeschäftigten der AUA haben heute in einer Betriebsversammlung am Flughafen Wien das weitere Angebot des Managements im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen einstimmig als nach wie vor unzureichend abgelehnt. Die Beschäftigten sind vor allem empört, weil das Management an sich selbst und die Führungskräfte rückwirkend Boni auszahlen möchte, während die Beschäftigten in den letzten vier Jahren ein Mega-Sparpaket über sich ergehen lassen und auch durch die krisenbedingte Kurzarbeit weitere Gehaltseinbußen verkraften mussten. So hätten Flugbegleiter mit einem Grundgehalt von 1.850 Euro brutto bis zu eineinhalb Monatsgehälter in die AUA investiert, während sich Vorstände jetzt Bonusprämien von bis zu einem Jahresgehalt gönnen wollen, kritisiert die Gewerkschaft vida, die zwar noch bis Gründonnerstag, 6. April, eine Einigung über den Verhandlungsweg anstrebt, aber danach einen Arbeitskampf nicht mehr ausschließen will, teilte die Gewerkschaft Vida per APA-OTS-Aussendung mit.

„Die Belegschaft hat mit Kurzarbeit, Gehaltsverzicht und massivem Arbeitseinsatz zum guten Geschäftsergebnis der Airline beigetragen. Sie verspürt jetzt einen Mangel an Wertschätzung. Auch die Fake-News zum Angebot, die das Management in der Öffentlichkeit und in den Medien breitgeschlagen hat, weil das Angebot viel weniger wert ist, als gegenüber den Medien kolportiert, haben ihr Übriges dazu beigetragen. Das alles zusammen, hat zum heutigen Ergebnis der Betriebsversammlung geführt“, sagt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.

Der Betriebsrat Bord werde jetzt gemeinsam mit der Gewerkschaft versuchen, mit dem Management in den nächsten Tagen noch einmal Gespräche aufzunehmen. „Dabei werden wir dem Management vermitteln, dass das Angebot nach wie vor unzureichend ist, und bis Gründonnerstag noch die Möglichkeit zum Nachbessern besteht, um ein Ergebnis zu erzielen“, so Rainer Stratberger, Vorsitzender des Betriebsrat Bord.

„Sonst wird es schon ab Gründonnerstag zu weiteren Maßnahmen kommen. Ein Arbeitskampf bis hin zum Streik ist definitiv nicht mehr ausgeschlossen. Ein Streik ist aber nicht das Ziel, sondern wir wollen ein Ergebnis. Nach mehr als zehn Verhandlungsrunden liegen alle Fakten auf dem Tisch. Es besteht auch noch die Möglichkeit, die Belegschaft in einer weiteren Betriebsversammlung über den Verhandlungsstand zu informieren – es muss nicht unbedingt zur letzten Eskalationsstufe kommen“, erklärt Liebhart.

Das Angebot, das vom Management mit 12,3 Prozent angegeben wurde, sei ein Fake. Das KV-Verhandlungsteam habe heute bei der Versammlung genau aufgeschlüsselt, dass es sich dabei nur um durchschnittlich 8,5 Prozent handle, so Stratberger weiter. „Vor allem deswegen, weil das Angebot nicht schon rückwirkend ab Jänner gültig wäre. Dazu kommt, dass wir aufgrund des Sparpakets starke Gehaltseinbußen bis zu 15 Prozent zu tragen hatten. Anders ausgedrückt, es gab in den letzten vier Jahren keine Reallohnzuwächse für uns“, verdeutlicht Stratberger.

„Wir erwarten uns, dass das Management bis Gründonnerstag zur Vernunft kommt und das Angebot entsprechend nachbessert. Um zu einem Ergebnis zu gelangen, muss es einen tatsächlichen Inflationsausgleich auch für die hinter uns liegenden Monate und natürlich auch einen Reallohnzuwachs für die Beschäftigten geben. Wenn man sich seitens des Managements schon erdreistet, sich selbst Boni auf Kosten der Belegschaft auszuzahlen, dann muss es auch möglich sein, Reallohnzuwächse zu finanzieren“, bekräftigt Liebhart.

(red / vida via APA-OTS)