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Lufthansa mit EUR 1,35 Milliarden Gewinn für 2008

Lufthansa erzielt 2008 operativen Gewinn von 1,35 Milliarden Euro
Aufsichtsrat und Vorstand schlagen Dividende von 70 Cent pro Aktie vor Konzern ist für schwierige Zeiten gewappnet

Die Deutsche Lufthansa AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Angebot und Absatz gesteigert. Der Konzern konnte mit einem operativen Gewinn von rund 1,35 Milliarden Euro an das Vorjahresergebnis anknüpfen.

Der Konzerngewinn wird mit 599 Millionen Euro ausgewiesen; im Vorjahreszeitraum betrug dieser 1,66 Milliarden Euro, allerdings waren darin Gewinne aus Sondereffekten in Höhe von 585 Millionen Euro enthalten. „In Zeiten einer weltweiten Wirtschaftskrise hat dieses hervorragende Ergebnis einen ganz besonderen Wert.

Es zeigt die Qualität des Unternehmens. Ein starkes Team, starke Produkte und eine starke Bilanz waren ausschlaggebend für den Erfolg. Diese führende Rolle wollen wir auch in dem deutlich anspruchsvolleren Umfeld in 2009 behaupten. Unsere finanzielle und operative Flexibilität gibt uns die Möglichkeit dazu und hilft uns, Chancen auch in Zeiten der Krise zu nutzen“, sagte Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, anlässlich der Vorlage des wirtschaftlichen Ergebnisses für das Gesamtjahr 2008. Dem sehr guten Ergebnis angemessen, gleichzeitig aber das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld berücksichtigend, schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 70 Cent pro Aktie vor.

Während sich die weltweite Abkühlung der Konjunktur vor allem in den Geschäftsfeldern Passagierbeförderung und Catering bemerkbar machte, verzeichneten alle übrigen Geschäftsfelder eine positive Entwicklung des operativen Ergebnisses. Im Geschäftsfeld Passagierbeförderung wirkten die auf Rekordhöhe gestiegenen Treibstoffkosten, streikbedingte Erlösausfälle und ein konjunkturbedingter Nachfragerückgang in der zweiten Jahreshälfte ergebnismindernd.

Die attraktiven Premium Produkte, eine nachfrageorientierte Angebotsstrategie und der erfolgreiche Zusammenschluss mit SWISS ermöglichten dennoch ein Absatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. „Krisen haben auch immer Weichenstellungscharakter. Wir werden die Weichen richtig stellen. Wir werden haushalten, die Effizienz weiter steigern und mit der geplanten Erweiterung unseres Airline Systems wichtige Schritte tun, um unsere Position und die unserer Partner nachhaltig im Markt zu stärken“, sagte der Lufthansa Vorstandsvorsitzende.

Mit Blick auf die jetzt angestoßenen Zusammenschlüsse mit Austrian Airlines und Brussels Airlines unterstrich Mayrhuber die Wichtigkeit, der Integration keine Steine in den Weg zu legen: „Eine zügige und unkomplizierte Umsetzung ist jetzt die wichtigste Voraussetzung dafür, dass sich Europa im weltweiten Wettbewerb auch in Zukunft als erfolgreicher Luftfahrtstandort behaupten kann. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise deckt die Strukturdefizite der europäischen Luftfahrt schonungslos auf. Es ist offensichtlich geworden, dass sowohl europäische als auch interkontinentale Netzwerkverbindungen aus kleinen und mittleren Märkten eigenständig nicht mehr darstellbar sind. Nur eine starke und wirtschaftlich erfolgreiche europäische Airlinestruktur kann die spezifischen Anforderungen der europäischen Wirtschaft und die ihrer Standorte an eine nachhaltige globale Verbindungsqualität sichern und den Mitarbeitern langfristige Perspektiven bieten.“

Das Geschäftsfeld Logistik erzielte im vergangenen Jahr ein deutlich verbessertes operatives Ergebnis. Lufthansa Technik hat die Spitzenposition im Wettbewerb um Wartungs-, Reparatur- und Überholungsleistungen ziviler Flugzeuge weiter ausgebaut und Umsatz und operatives Ergebnis im Vorjahresvergleich gesteigert. Das Geschäftsfeld IT Services profitierte von gezielten Produktivitätssteigerungsmaßnahmen und verbesserte das operative Ergebnis deutlich.

Das Geschäftsfeld Catering erzielte trotz eingeleiteter Kostensenkungs- und Produktivitätssteigerungsmaßnahmen ein operatives Ergebnis unter Vorjahreswert.
Lufthansa ist für schwierige Zeiten gewappnet Mit Blick auf das Jahr 2009 sagte der Lufthansa Vorstandsvorsitzende, die Luftfahrtbranche stehe vor einem der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte.

Dauer und Ausmaß der Wirtschaftskrise seien nicht abschätzbar. „Lufthansa steht für Verlässlichkeit und Weitsicht. In diesem wirtschaftlich schwierigen Umfeld können und werden wir uns nicht auf dem Ergebnis des letzten Jahres ausruhen. Lufthansa wird weiterhin auf eine solide Bilanz achten und sich ihre finanzielle und operative Flexibilität bewahren. Unser Angebot passen wir auch künftig der aktuellen Nachfragesituation an. Voraussetzung für Erfolg ist auch, dass alle Berufsgruppen und Geschäftsfelder, sprich alle Lufthanseaten, gemeinsam durch die Krise steuern.

So können wir die Chance nutzen, auch in der Krise profitabel und stark zu bleiben und die Attraktivität unseres Unternehmens zu bewahren und zu steigern. Wir wollen weiter investieren in Flugzeuge, Produkte und Bildung. Wir wollen Arbeitsplätze sichern und Perspektiven bieten. Wir wollen Dividende ermöglichen.“ Lufthansa hat deshalb frühzeitig Maßnahmen zur Ergebnissicherung eingeleitet und verfolgt weiterhin ein striktes Kostenmanagement und eine nachfrageorientierte Kapazitätssteuerung. Angesichts der sich dramatisch verschlechternden Rahmenbedingungen ist die weitere Geschäftsentwicklung dennoch mit deutlich höheren Risiken als sonst üblich behaftet.

Der Vorstand geht deshalb für das Geschäftsjahr 2009 von einem deutlich positiven, aber im Vorjahresvergleich geringeren Ergebnis aus.

Das Geschäftsjahr 2008 in Zahlen

Der Umsatz des Lufthansa Konzerns für das Gesamtjahr 2008 betrug 24,9 Milliarden Euro, 10,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Verkehrserlöse stiegen um 13,8 Prozent auf 20 Milliarden Euro. Ausschlaggebend dafür waren, neben der vollen Einbeziehung der SWISS im ersten Halbjahr 2008, die gestiegenen Passagierzahlen bei währungsbereinigt höheren Durchschnittserlösen im Geschäftsfeld Passagierbeförderung. Insgesamt stiegen die betrieblichen Erträge des Konzerns im Berichtszeitraum auf 27 Milliarden Euro, ein Plus von 12,1 Prozent.

Die betrieblichen Aufwendungen haben sich im Verlauf des letzten Jahres auf 25,6 Milliarden Euro erhöht, im Wesentlichen durch den Anstieg der Treibstoffkosten auf 5,4 Milliarden Euro, ein Plus von 39,3 Prozent. Dieser Anstieg war zum einen preis- und mengenbedingt und resultierte zum anderen aus der vollen Einbeziehung der SWISS im ersten Halbjahr 2008.

Das operative Ergebnis des Konzerns betrug für das Gesamtjahr 1,35 Milliarden Euro, 24 Millionen Euro weniger als im Rekordjahr 2007. Der Rückgang ist vor allem auf die negative Entwicklung im Geschäftsfeld Passagierbeförderung zurückzuführen. Das Konzernergebnis beträgt 599 Millionen Euro. Im Vorjahr wurde dieses mit 1,7 Milliarden Euro ausgewiesen. Allerdings war in diesem Posten der Gewinn aus dem Verkauf der Thomas Cook Anteile von 503 Millionen Euro und dem Aktienrückkauf durch die WAM Acquisition S.A. von 82 Millionen Euro enthalten.

Lufthansa investierte im Berichtszeitraum 2,2 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,3 Milliarden Euro auf die Erweiterung und Modernisierung der Flotte sowie 214 Millionen Euro auf den Erwerb eines Minderheitsanteils an der JetBlue Airways Corporation am 22. Januar 2008. Der operative Cashflow betrug 2,5 Milliarden Euro. Der Konzern wies zum Ende des Geschäftsjahres 2008 eine Nettoliquidität von 125 Millionen Euro aus.

Der vollständige Konzernbericht für das Geschäftsjahr 2008 ist im Internet unter www.lufthansa-financials.de abrufbar.

red AW / Lufthansa