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Konzerne lassen Business-Jets im Hangar

Industrie steuert trotz Erholungszeichen auf kritische Monate zu

Toronto (pte) - Die Hersteller von Business-Jets haben eigenen Angaben zufolge das Schlimmste bereits hinter sich. Dennoch ist die Stimmung in der Industrie auf einem Tiefpunkt. Dem kanadischen Anbieter Bombardier zufolge warten "kritische Monate" auf die Branche, wenngleich Analysten bereits von einer leichten Erholung sprechen. So weisen etwa Experten der UBS Investment Research auf Anzeichen der Stabilisierung hin. Diese schreite zwar nur schleppend voran. Das von dem Sektor gezeichnete Bild sei jedoch nicht mehr ganz so düster wie noch vor zwei Monaten. Ob es allerdings zu einem schnellen Aufschwung reichen wird, ist Bombardier zufolge zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh zu sagen.

Im Zuge der Finanzkrise ist das Geschäft mit Business-Jets eingebrochen. Seither ist der Markt von einem deutlichen Überangebot gekennzeichnet. Die Nachfrage sei eingeknickt, was auch die Preise der Maschinen in den Keller zog. Aufgrund des hohen unbeanspruchten Angebots rasselten die Kosten für Geschäftsflugzeuge um 30 bis 40 Prozent nach unten. Experten führen dies auf die vorherrschende Zurückhaltung der Konzerne zurück, die ihre Manager in Zeiten der Finanzkrise nicht gerne per Business-Jet auf Reisen schicken. Dies hinterlasse ungewollte und gleichsam in der Öffentlichkeit unbeliebte Eindrücke. Darüber hinaus haben die Unternehmen ihre Ausgaben für Geschäftsreisen ohnehin auf ein Minimum reduziert. Das obere Preissegment, in das Business-Jets fallen, stellt dabei den ersten Streichposten dar.

Sowohl Hersteller von Business-Jets als auch ihre Zulieferer sind in den vergangenen Monaten auf massiven Kostendruck gestoßen. Wie bei klassischen Passagiermaschinen gingen Aufträge und Verkäufe bei den Flugzeugbauern zurück, die mit umfassenden Stellenabbaumaßnahmen reagierten. Allein Bombardier hatte die Kürzung von rund 3.000 Posten angekündigt und wurde von der Konkurrenz noch überboten. In den kommenden Monaten dürfte es in einem ähnlichen Ton weitergehen. Nach Ansicht der UBS sollen die Auftragsbestände unter Druck bleiben, wodurch es zu weiteren Produktionskürzungen kommen könne. Allerdings habe sich die Verfügbarkeit von Business-Jet-Finanzierungen verbessert. Langfristig dürfte der Sektor daher wieder Wachstum verzeichnen. Nach Angaben des Herstellers Bombardier werden die Verkäufe bis 2018 jährlich um knapp sechs Prozent auf insgesamt 11.500 Maschinen zulegen. (Ende)

red AW / Pressetext.at