Österreich

Beraterfirma Roland Berger übt heftige Kritik am Flughafen Wien

Heftige Kritik am Flughafen Wien übt die Beraterfirma Roland Berger - durch 16 Bereiche, 21 Tochterfirmen, gepaart mit einem Management, das "zu viel" verdiene und "zu wenig leiste", entstünden so "überflüssige Kosten".

Das Magazin "Format" zitierte im Vorfeld der am 28. Juni 2010 stattfindenden Aufsichtsratssitzung des Flughafens Wien aus einem Strategiepapier des Consultingunternehmens Roland Berger.

Darin ist unter anderem die Rede davon, dass die "Struktur" des Flughafens "nur so vor Doppel- und Dreifachgleisigkeiten" strotze.

Auch Personalpolitik im Kreuzfeuer der Kritik

Roland Berger kritisiert, dass sich drei Bereiche für Marketing, Bau und Umweltthemen zuständig zeigen und kaum absprechen würden. Zudem würden sich die Vorstände "eigene Kernkompetenzen" in ihren Bereichen sichern, was dazu führe,  "überflüssige Kosten durch überflüssige Schnittstellen und Know-how-Verluste" entstünden.

Wörtlich heißt es in dem Papier (Strategie Audit VIE) dazu:  "Die mangelnde Talenteförderung ist auffällig. Immer wieder findet eine Berufung von Externen statt, ohne interne Entwicklung zu betreiben. Besetzungen erfolgen nicht ausschließlich nach dem Leistungsprinzip (Vorrang Parteibuch)".  Dies führe zu einem  "Verlust von High Potentials und Demotivation der Mitarbeiter.", so das Papier weiter.

Mangelnde Unternehmenskultur

Weiters wird eine "mangelnde Unternehmenskultur" am Flughafen Wien angeprangert. So würde nur selten an einem Strang gezogen, vielmehr arbeiteten die 16 Unternehmensbereiche häufig gegeneinander.

Der "starke Fokus auf interne Themen und Befindlichkeiten"  führe zu einer Behinderung des Blickes nach außen auf den Markt.

Die Vorstände würden nur selten "konstruktiv" zusammenarbeiten, es ist davon die Rede, dass das Tagesgeschäft "von Misstrauen geprägt" sei.

Dies führe in der Folge zu  "Ineffizienz, Intransparenz und Steuerungsverlust".

Thema Skylink

Noch rund zwei Wochen soll es dauern, bis der Bericht des Rechnungshofes zum Skylink-Desaster vorliegt. Laut "Format" wird darin nicht nur von "lascher Kontrolle und fehlender Objektivität bei Auftragsvergaben" die Rede sein, sondern auch davon, dass die Vorstände des Flughafens "zu viel verdienen und zu wenig leisten".

Die Kostenexplosion werde, so "Format" weiter, von den Prüfern des Rechnungshof "fast ausschließlich auf das Versagen des Vorstandes" zurückgeführt.

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(red)