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Flugverkehrssteuer - Ryanair streicht Flüge ab Hahn

Letzte Aktualisierung: 27. Oktober 2010 / 14:39 Uhr

Ryanair streicht aufgrund der Flugverkehrssteuer erste Verbindungen - Foto: Konstantin von Wedelstädt

Die irische Billigfluglinie Ryanair streicht mit Sommerflugplan 2011 30 Prozent der Flüge ab Frankfurt-Hahn, der wichtigsten deutschen Basis.

Künftig werden statt 54 nur noch 45 Destinationen ab Hahn angeflogen, wie das Unternehmen mitteilte. Die dort eingesetzte Flotte der irischen Fluggesellschaft im Vergleich zum Sommer 2010 wird von elf auf nur noch acht Flugzeuge reduziert, so Ryanair in einer Aussendung. Als Grund nannte die Fluglinie die Einführung der Flugverkehrssteuer. Ein Verlust von etwa einer Million Passagiere an dieser Basis wird prognostiziert. Weiters betroffen sind 150 direkte Arbeitsplätze bei Ryanair und weitere 1.000 indirekte etwa bei Zulieferfirmen.

Folgende Routen sind der Fluggesellschaft nach von der Streichung betroffen: Agadir, Berlin-Schönefeld, Danzig, Göteborg, Klagenfurt, Prag, Santiago de Compostela, Sevilla und Breslau. Weitere 15 Frequenzen sollen reduziert werden. Bei Ryanair bedauere man die Einführung der Luftverkehrsabgabe durch die deutsche Bundesregierung "zutiefst" und spricht von einer damit verbundenen zunehmenden Wettbewerbsunfähigkeit deutscher Destinationen. Der Flugverkehr habe besonders in jenen europäischen Ländern zugenommen, die keine Flugsteuer eingeführt beziehungsweise diese wieder abgeschafft haben (etwa Holland, Belgien, Griechenland oder Spanien), so die irische Airline.

Michael Cawley, Chief Operating Officer bei Ryanair: "Durch die geplante Luftverkehrsabgabe der deutschen Regierung wird der Luftverkehrs- und der Tourismus-Standort Deutschland massiv beschädigt. Ein Blick über nationale Grenzen sollte der deutschen Regierung die negativen Effekte einer solchen Abgabe verdeutlichen. In Irland und Großbritannien führt eine derartige Steuer nachweislich noch immer zu fallenden Verkehrszahlen und einem spürbaren Einbruch der Tourismusindustrie." Er appelliere an die Politik, "die geplante Luftverkehrssteuer zu überdenken und vor allem die negativen Auswirkungen auf den Flugverkehr in Deutschland zu berücksichtigen", so Cawley weiter.

Erst kürzlich hatte der Flughafen Frankfurt-Hahn seine Ausbaupläne aufgrund des durch die Flugverkehrssteuer zu erwartenden Passagierrückganges auf Eis gelegt (Austrian Wings berichtete).

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(red)