International

Katastrophenschutzübung am Frankfurter Flughafen

Bisher größte Katastrophenschutzübung im Rhein-Main-Gebiet
Mehr als 2.000 Akteure im Einsatz bei „SOGRO MANV 500“

Mit der Rettung der letzten "Unfallopfer" ist am Samstag die Großübung "SOGRO MANV 500" in Frankfurt zu Ende gegangen, die auf dem Gelände der noch im Bau befindlichen Landebahn Nordwest ihren Ausgangspunkt hatte. Der Titel bedeutet "Sofortrettung bei Großunfall mit einem Massenanfall von 500 verletzten Personen". Entsprechend ging das Übungsszenario von einer Kollision zweier Flugzeuge mit insgesamt über 500 Passagieren auf der Betonbahn aus.

Die Übung ist seit vielen Monaten federführend von der Stadt Frankfurt, dem DRK Frankfurt und der Fraport AG intensiv vorbereitet worden. Eingebunden war auch die hessische Landespolizei unter Leitung des Polizeipräsidiums Frankfurt.

Das Ziel der Übung war die Optimierung der medizinischen Erstversorgung von Unfallopfern und der Aufbau übergreifender Informationsketten zwischen den beteiligten Organisationen unter Notfallbedingungen. Rettungskräfte aus ganz Hessen waren hierfür mit rund 1.500 aktiv Beteiligten und 450 Fahrzeugen im Einsatz. Über 500 Verletzten-Darsteller gaben der Szenerie eine realistische Note.

Durch den Einsatz neuester Informationstechnologien sollte die Verkürzung der ersten, potentiell unübersichtlichen, Phase bis zum Beginn des Transports der Verletzten in Krankenhäuser erreicht werden. Diese elektronische Infrastruktur ermöglicht es, erforderliche Patientendaten in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms zur zivilen Sicherheitsforschung geförderte SOGRO-Projekt untersucht neue Ansätze, wie bei einem Großunfall möglichst viele Menschenleben gerettet und Verletzte optimal versorgt werden können (www.sogro.de). Erstmals wurden nun in der Bundesrepublik die Abläufe in einem Rettungseinsatz dieser Größenordnung mit 500 "Verletzten" erprobt. Zu den Kernpunkten gehörte die Sichtung und die elektronische Erfassung der Verletzten durch farbige Armbänder, die ein Funk-Etikett (RFID-Chip) tragen. In Kombination mit kompakten tragbaren Computern (PDA) können die Chips mit Informationen über den Zustand des Patienten und die vorgenommenen Behandlungen versehen werden. Durch die Datenübermittlung an die Technische Einsatzleitung wissen die Rettungskräfte, wo sie die Verletzten finden und was sie vor Ort erwartet. Außerdem ist der Weg der Patienten bis hin zur Klinikaufnahme nachvollziehbar.

In den nächsten Wochen wird die SOGRO-Projektgruppe das Zusammenspiel der Einsatzkräfte der verschiedenen Organisationen und der neuen Informationssysteme analysieren um herauszufinden, wo noch Verbesserungsmöglichkeiten in den Abläufen bestehen.

(Fraport)