Österreich

10. Dialogrunde am Flughafen Salzburg

Anrainer-Dialogrunde 10: Informationsaustausch am runden Tisch
Bereits zum zehnten Mal seit 2007 trafen sich gestern Vertreter des Salzburg Airport mit Flughafenanrainern sowie Behördenvertretern aus Salzburg und Freilassing.

Die Themen dieser Runde lagen auf der Hand: Ein kurzer Blick zurück auf die abgelaufene Saison und eine Vorschau auf den kommenden, verkehrsreicheren Winter. Daneben gab es Informationen zum Stand der Vorbereitungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung. Nicht zum ersten Mal hat sich der deutsche Anrainersprecher, Professor Horst Clausen, aus Freilassing dazu entschieden der Dialogrunde zum Meinungs- und Informationsaustausch fern zu bleiben. Alle wichtigen Informationen werden für den Vorsitzenden der deutsch-österreichischen Fluglärmkommission, der zugleich Bürgermeister von Freilassing ist, für die Anrainervertreter in Deutschland aufbereitet. Die Zusammenarbeit mit den deutschen
Behördenvertretern ist informativ, sachlich und trug seit vielen Jahren sehr erfolgreich zur Verbesserung der Lärmsituation bei.

Was die Zahl der Flugbewegungen betrifft, kann der Flughafen nach dem
wirtschaftskrisenbedingten Rückgang um - 8,8 % im Jahr 2009 ein leichtes Plus von 5% bei Linie und Charter für dieses Jahr vermelden. Anders ist der Trend bei der Allgemeinen Luftfahrt, zu der unter anderem Schulungs- und Business-Flüge gehören. Dort verzeichnet der Airport ein Minus von über 16% im Vergleich zum Vorjahr. Die Gründe: Zwei namhafte Flugschulen sind 2010 in Konkurs geschlittert, die Auflagen für den Ausbildungsbetrieb
wurden von den zuständigen Behörden deutlich verschärft und die erlaubten
Ausbildungszeiten in der Luft vom Flughafen per Änderung der ZFBB (Zivilfugplatz Benützungsbedingungen) eingeschränkt. Nicht zuletzt war das ein Ergebnis aus den vergangenen Anrainer-Dialogrunden.

„Wir fangen uns bei Linie und Charter auf niedrigerem Niveau positiv“, kommentierte Flughafen-Geschäftsführer Dir. Roland Hermann den aktuellen Trend. Im allgemeinen hat sich die Lärmsituation am Salzburger Flughafen merklich verbessert.

„Das Landeverbot für lautere Kapitel III Luftfahrzeuge der MD80-Klasse und TU 154 wirkt perfekt. Mit diesem Landeverbot sind wir europaweit einzigartig. Wir haben die Airlines sanft, aber doch gezwungen, nachhaltig auf neues, leiseres und Treibstoff sparendes Fluggerät umzusteigen. Das hilft nicht nur den Anrainern sondern auch der Umwelt. Allein in der ersten Wintersaison nach Einführung des Verbotes wurde der Dauerschallpegel rund um den Flughafen um 35% reduziert“, betonte Hermann vor den Teilnehmern der Dialogrunde.

Zudem wirken die neuen An- und Abflugverfahren, die vor allem den Raum Freilassing und die nördlichen Stadtteile entlasten.

„Wermutstropfen“ sind bis dato 3-4 ungeplante, vom Airport nicht verschuldete Verspätungen nach 23 Uhr pro Monat. Dass sich die Anrainerbeschwerden in Grenzen hielten, liegt daran, dass es sich um überwiegend (leisere) Landungen gehandelt hat die kurz nach 23 Uhr stattfanden. Wetterkapriolen in Europa wie die Aschenwolke in Island, immer
wieder auftretende Streiks der Fluglotsen in Frankreich, Spanien und Griechenland und damit verbundenen Einschränkungen der Lufträume verursachten diese Verspätungen.

Salzburg ist mit dem Flughafen vom Funktionieren des internationalen Netzes abhängig,erklärten die Airport-Manager dazu.

Zum Stand des Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahrens stellten die Flughafen-Verantwortlichen fest, dass die Vorbereitungen für eine UVE
(Umweltverträglichkeitserklärung) voll im Laufen sind.

Die UVE besteht aus einem technischen Teilprojekt und vielen Fachgutachten, die im Auftrag des Flughafens eingeholt werden müssen. Felder, die unter anderem von den Sachverständigen zu prüfen sind, umfassen beispielsweise Immissionen Luft, Klima, Immissionen Schall, Verkehr, Forst und Boden, Landwirtschaft, Biotope-Ökosysteme,
Humanmedizin, Abfall, Wässer, Energiewirtschaft und vieles mehr.

Die Airport-Verantwortlichen versicherten, umsichtig, professionell und – was den Gegenstand der Einreichung betrifft – umfassend vorzugehen. Dass dies Zeit in Anspruch nimmt, wurde den Anrainervertretern schlüssig dargelegt.

(Flughafen Salzburg)

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