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Kostendruck bei Ryanair: Werbeflächen auf Bordkarten

Ryanair - Bordkarte mit Werbung

Der irische Billigflieger Ryanair ist auf der Suche nach neuen Erlösquellen fündig geworden. Einmal mehr setzt die Airline dabei auf Werbung. So macht der steigende Kostendruck zusätzliche Einnahmen über den Ticket-Verkauf hinaus erforderlich.

Neben den bereits vorhandenen Anzeigetafeln im Flugzeug bietet Ryanair die Boarding-Pässe seiner Passagiere künftig anderen Unternehmen als Werbefläche an. Den individuellen Reisenden nimmt die Fluggesellschaft präzise ins Visier, um punktgenau bei den Kunden landen zu können.

Mehr Werbung bei höheren Preisen

Zwar ist auf den Boarding-Pässen anderer Fluglinien ebenfalls bereits teilweise Werbung zu finden. Gemeinsam mit dem weltgrößten Hersteller von In-Flight-Magazine hat Ryanair jedoch ein System entwickelt, das die einzelnen Passagiere zielgenau erfassen soll. Im Visier der werbenden Firmen sind Kunden, die ihre Flüge online buchen und im Internet einchecken. Anhand der Reiseroute und der demografischen Daten aus der Buchung liefert Ryanair die passenden Einschaltungen aus und platziert sie im Web sowie auf dem ausgedruckten Boarding-Pass. So will die Airline Streuverluste vermeiden und selbst höhere Werberaten erzielen.

Wie dem Großteil der Billig-Flieger haben auch Ryanair die zahlreichen winterbedingten Flugausfälle das letzte Quartal verhagelt. Der irische Low-Cost-Carrier stürzte mit einem Ergebnis von minus 10 Millionen Euro ab. Anhand der Werbeerlöse will die Fluglinie die eigenen Tarife weiter niedrig halten, zitiert das Wall Street Journal aus dem Unternehmen. Allerdings sind die Ticket-Preise schon im Vorjahr deutlich gestiegen. Im dritten Geschäftsquartal der Gesellschaft von Oktober bis Dezember lagen sie mit durchschnittlich 34 Euro bereits um 15 Prozent höher als noch 2009.

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(red Aig / pte)