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Umfrage: Jeder zweite Pilot während des Fluges eingenickt

Arbeitsplatz Cockpit: Zu lange Arbeitszeiten gefährden nach Ansicht von Pilotenvertretern die Flugsicherheit
Arbeitsplatz Cockpit: Zu lange Arbeitszeiten gefährden nach Ansicht von Pilotenvertretern die Flugsicherheit - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

Eine besorgniserregende Umfrage aus Norwegen veröffentlichte das deutsche Magazin "Der Spiegel", wonach jeder zweite der befragten Piloten angab, bei der Arbeit schon einmal eingenickt zu sein. Schuld seien laut Aussagen eines Branchenverbandes die langen Arbeitszeiten.

Die Umfrage wurde vom Rundfunksender NRK in Auftrag gegeben; ingesamt wurden 389 Piloten befragt, von denen 50 Prozent angaben, schon einmal im Cockpit eingeschlafen zu sein, ohne ihren Copiloten davor informiert zu haben. Zwei Prozent sagten, dass ihnen so etwas sogar schon häufiger passiert sei.

"Das zeigt, dass viele Piloten bereits übermüdet zur Arbeit kommen", sagte der Vize-Vorsitzende des Pilotenverbands, Aleksander Wasland, der Nachrichtenagentur AFP.

Das Problem sei, dass die vorgeschriebenen Ruhezeiten für Piloten sei Jahren aus Kostengründen immer weiter zusammengestrichen würden. Laut Waslands Angaben kämen Piloten im Schnitt auf eine 60 Stunden Woche mit täglichen Arbeitszeiten von 13 bis 15 Stunden.

Ein Pilot sagte im Interview mit dem Rundfunksender NRK: "Zwölf-Stunden-Tage mit Schnee und Sturm sind völlig unverantwortlich", ein weiterer berichtete davon, dass er und sein Copilot beide während des Fluges eingeschlafen seien.

Die norwegische Kommunikationsministerin Magnhild Kleppa kündigte nach der Sendung an, die Leitung der Zivilluftfahrt einzuschalten.

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(red)