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Goodyear kauft drei Zeppelin NT Luftschiffe

Der Zeppelin NT vor der Zeppelin Werft im Sommer 2010. Goodyear war exklusiver Werbepartner während der Charter-Tour durch die Benelux-Staaten. Foto: ZLT

Der Zeppelin NT vor der Zeppelin Werft im Sommer 2010. Goodyear war exklusiver Werbepartner während der Charter-Tour durch die Benelux-Staaten. Foto: ZLT

 

Zeppelin Luftschifftechnik landet größten Auftrag der Unternehmensgeschichte

Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG verkauft drei Zeppelin NT an die Goodyear Tire & Rubber Company. Goodyear bestellt das neue Zeppelin Modell LZ N07-101. Ein Luftschiff kostet rund 14,5 Mio. Euro.

Anfang 2014 soll der erste Zeppelin NT bei Goodyear in den Dienst gestellt werden. Neben dem Luftschiffverkauf verständigten sich die Partner auch auf eine enge Kooperation. Thomas Brandt, Geschäftsführer der Zeppelin Luftschifftechnik stellte am Dienstag, den 3. Mai 2011 Einzelheiten zum größten Geschäftsabschluss in der Geschichte des Friedrichshafener Unternehmens der Öffentlichkeit vor. „Der Goodyear Auftrag ist ein Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte. Mit dem Auftrag über drei
neue Luftschiffe verdoppeln wir die weltweite Präsenz des Zeppelin NT.“

Neben dem Luftschiffverkauf schlossen Zeppelin und Goodyear unter anderem eine Kooperation zur gemeinschaftlichen Entwicklung eines LED Leuchtwerbesystems und einem neuen Displaysystem im Cockpit (Avionik).

Diese Neuerungen werden zukünftig serienmäßig im Zeppelin NT eingesetzt. Über den Auslieferungszeitraum der Luftschiffe hinaus übernimmt die Zeppelin Luftschifftechnik technische Supportleistungen und unterstützt Goodyear beim Aufbau und der Durchführung des Zeppelin Flugbetriebs.

Die Auslieferung der drei Zeppelin NT erstreckt sich über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren. Im Januar 2014 soll der erste Zeppelin bei Goodyear in den Dienst gestellt werden. Mit dem ersten Auftragsbau über mehrere Luftschiffe kann die Zeppelin Luftschifftechnik Synergieeffekte in der Produktion ausschöpfen und durch Mengenvorteile beim Materialeinkauf die Herstellkosten optimieren. Auch die Rückendeckung durch die deutsche Bundesregierung ist für diesen Vertragsabschluss gesichert. Das Friedrichshafener Unternehmen erwirkte für das langfristige Geschäft eine Hermesbürgschaft aus Berlin.

Enge Kooperation von der Entwicklung bis zum Bau

Nicht nur in der Entwicklung sondern auch für den Bau der Luftschiffe ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Goodyear und Zeppelin vereinbart. Unter Leitung der Zeppelin Luftschifftechnik werden die Luftschiffe gemeinsam mit der Goodyear Mannschaft an Goodyear’s Luftschiffstandort am Wingfoot Lake in der Nähe von Akron montiert und auch dort zum Erstflug abheben. Der gesamte Einkauf und die Produktionsplanung werden von Friedrichshafen aus gesteuert. In der Zeppelin Werft werden Teile und Komponenten vormontiert, die dann über den Seeweg zur Goodyear Basis in Akron, Ohio transportiert werden. Dieser gemeinschaftliche Zeppelinbau erinnert an die erfolgreiche Zusammenarbeit der amerikanischen und deutschen Luftschiffer in der
Goodyear-Zeppelin-Corporation (1923 -1940). Heute verbindet beide Seiten jedoch keine gemeinsame Unternehmensgründung, sondern eine enge Kooperation im Rahmen des Luftschiffkaufs.

Mit der Entscheidung für den Zeppelin NT durch Goodyear, deren Luftschiffflotte seit Jahrzehnten von Blimps geprägt ist, werden einmal mehr die besonderen Eigenschaften des Zeppelin NT bestätigt. Darüber hinaus sieht Thomas Brandt die Goodyear-Wahl als Ehre. „Goodyear hat seit 1925 kontinuierlich Luftschiffe gebaut und betrieben und ist mit den Blimps zum Primus der Luftschiffbranche geworden. Die Entscheidung für unser
Luftschiff führt den Zeppelin NT zur Produktführerschaft in dieser Branche.“ Mit dem Auslaufen der Typenzulassung der in 2000, 2002, 2006 in Dienst gestellten Goodyear Blimps „Spirit of America“, „Spirit of Goodyear“ und „Spirit of Innovation“, wird von den drei Goodyear-Standorten aus in Ohio, Kalifornien und Florida zukünftig jeweils ein Zeppelin NT den Himmel erobern. Goodyear plant keinen Einstieg in den kommerziellen Passagierbetrieb, sondern nutzt die Luftschiffe zur Eigenwerbung und zur Unterstützung
landesweiter Wohltätigkeitszwecke. Passagierflüge sind geladenen Gästen vorbehalten.

(red / Zeppelin NT)