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Notfallübung am Flughafen Hahn

Am Samstag, den 14. Mai, wurde am Flughafen Frankfurt-Hahn ein möglicher Ernstfall nach einem Flugzeugunfall geprobt. Der Flughafenbetreiber zog nach Abschluss der Notfallübung ein positives Fazit. „Nach ersten Eindrücken der Beobachter haben interne und externe Kräfte ihre Aufgaben schnell und effektiv erledigt. Die Übung hat gezeigt, dass wir auf ein Szenario diesen Ausmaßes gut vorbereitet sind und die Einsatzkonzepte gut greifen.“, sagte Flughafen-Geschäftsführer Wolfgang Pollety.

Ziel der Übung war, die Abläufe der Alarmierung, Einsatzabwicklung und das Zusammenwirken der Feuerwehren und Hilfsorganisationen zu überprüfen. „Diese Übungen ermöglichen, dass man rechtzeitig Planungs- und Kommunikationsfehler erkennen und in Folge abstellen kann“, so Pollety. Gleichzeitig wurde die interdisziplinäre Zusammenarbeit trainiert. „Einen Schwerpunkt der Übung bildete daher die Sicherstellung der Rettungskette von der technischen Menschenrettung über die Triage, also die Sichtung, wer wie dringend behandelt werden muss. Auch die Betreuung von Angehörigen und Abholern wurde bei der Übung überprüft“, erklärt Pollety weiter.

Im Rahmen der Notfallübung wurden auch erstmals Elemente des auf dem Flughafen stationierten Behandlungsplatz 50 (BHP 50) eingesetzt. Der BHP 50 enthält die Ausstattung zur medizinischen Erstversorgung von 50 Patienten pro Stunde. Der BHP 50 wurde beschafft, um bei einem Flugunfall auf dem Flughafengelände im Rahmen des Katastrophenschutzes einen Massenanfall von Verletzten in vertretbarem Zeitrahmen schnell und angemessen versorgen zu können. Aufgabenträger für den Katastrophenschutz ist der Landkreis Rhein-Hunsrück. Die Kreisverwaltung hat die Beschaffungsmaßnahme mit zuwendungsfähigen Kosten von 550.000 Euro durchgeführt, das Land Rheinland-Pfalz trägt 90 Prozent der Kosten. „Die Übung zeigt, dass der Alarm- und Einsatzplan des Landkreises greift“, so Christian Keimer, Dezernent bei der Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis. Er dankt allen Beteiligten für ihr Engagement: „Trotz Regen haben alle vorbildlichen Einsatz gezeigt und die Übung sehr gut gemeistert.“

An der Notfall-Übung waren circa 400 Teilnehmer beteiligt: Neben der Flughafenfeuerwehr und den operativen Einsatzkräften der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH nahmen ebenfalls die Feuerwehren Kirchberg, Sohren-Büchenbeuren, Gemünden und Simmern sowie die Polizei Simmern, die Polizeiwache Hahn, die Notfallseelsorge Rhein-Hunsrück und Rettungsdienste der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Schnelleinsatzgruppen des Roten Kreuzes Kirchberg, Büchenbeuren und Simmern an der Übung teil.

Das Szenario: Am Samstag, den 14.05.2011, befindet sich eine Passagiermaschine aus Palma mit 26 Passagieren und vier Besatzungsmitgliedern auf dem Landeanflug. Beim Aufsetzen der Passagiermaschine bricht das Bugfahrwerk und die Maschine rutscht über die Start- und Landebahn. Dabei bricht die Maschine. Der Tower löst Crashalarm aus. Daraufhin erfolgt die Alarmierung nach dem Einsatzkonzept des Rhein-Hunsrück-Kreises.

Die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO empfiehlt regelmäßige Flugunfallübungen an Verkehrsflughäfen im Abstand von höchstens zwei Jahren. Die Empfehlungen der ICAO sind in der Bundesrepublik als Standard bindend. Die letzte große ICAO-Übung fand am Flughafen Frankfurt-Hahn im November 2009 statt. Darüber hinaus führt die Flughafenfeuerwehr regelmäßig kleinere, interne Übungen durch.

(red / Flughafen Hahn)