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Airbus und DLR testen Brennstoffzellenantrieb für Bugfahrwerk

Airbus engagiert sich stark für die Entwicklung umweltfreundlicherer Flugzeuge und die Steigerung der Ökoeffizienz seiner modernen Produktpalette. Einer der vielversprechendsten Ansätze zur Realisierung eines emissionsfreien Bodenbetriebs ist dabei die Brennstoffzellentechnologie. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) untersucht Airbus gegenwärtig das Potenzial dieser Technologie und die Möglichkeiten zu ihrer weiteren Integration in Flugzeuge. So führten die beiden Forschungspartner bereits 2008 erfolgreich den ersten Versuchsflug eines Zivilflugzeugs mit einer Brennstoffzelle als Energiequelle für die Backup-Systeme durch.

Um näher zu erforschen, inwieweit die Brennstoffzellentechnologie eingesetzt werden kann, um Strom für den Bodenbetrieb von Flugzeugen zu liefern, wurde am A320-Forschungsflugzeug des DLR nun ein vom Forschungszentrum konzipierter Bugradantrieb installiert. Der Technologiedemonstrator besteht aus einer Brennstoffzelle, die einen Elektromotor im Bugrad antreibt und damit ein autonomes Rollen am Boden ermöglicht. In Rollversuchen, bei denen das Flugzeug allein durch das brennstoffzellenbetriebene elektrische Bugrad bewegt wurde, wurde das Konzept erprobt. Airbus und das DLR werden die bei den Tests erfassten Daten nutzen, um die Integration der Brennstoffzellentechnologie ins Flugzeug im Rahmen des gesamten Forschungsvorhabens noch weiter zu optimieren.

Airbus ist bei der gemeinsamen Forschungsinitiative für die allgemeine Systemarchitektur des Flugzeugs und die Integration der Technologie verantwortlich, während das DLR die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnik für die Luft- und Raumfahrt vorantreibt. Das für den Rollversuch benutzte Bugfahrwerk stammt von der Lufthansa Technik in Hamburg. Dort wurde von den Spezialisten der Fahrwerkswerkstätten auch der jetzt getestete Antrieb integriert.

Airbus betrachtet die Brennstoffzellentechnologie als einen Faktor, der wesentlich zur Verwirklichung der ACARE-Ziele für 2020 beitragen kann. Diese sehen eine Reduzierung der CO2-Emissionen im Luftverkehr um 50 Prozent, der Stickoxidemissionen um 80 Prozent und der Geräuschemissionen um 50 Prozent vor. Zur Realisierung dieser Ziele setzt sich das Unternehmen daher auch für die Einbindung industrieller Forschungspartner auf diesem Gebiet ein. Darüber hinaus engagiert sich Airbus stark für die Einführung und Erprobung von Biokraftstofftechnologien und unterstützt weltweit aktiv den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten für Biokraftstoffe. Im Hinblick auf breiter angelegte Initiativen wie beispielsweise zum Flugverkehrsmanagement (ATM) arbeitet Airbus mit allen Branchenakteuren zusammen, um die besten Lösungen für die Fluggesellschaften und die Umwelt zur Verfügung zu stellen. Airbus spielt eine führende Rolle im SESAR-Projekt zur Verbesserung der Effizienz des europäischen Flugverkehrsmanagementsystems und arbeitet auch mit Teams zusammen, die am NEXT GEN-Projekt beteiligt sind (dem Pendant zu SESAR in den Vereinigten Staaten).

(red / Airbus)