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Fraport verbessert Winterdienst

Die Fraport AG hat ihren Winterdienst am Flughafen Frankfurt personell und mit zusätzlichen Geräten verstärkt. Neue Räumstrategien sollen sicher stellen, dass zwei Bahnen gleichzeitig binnen 30 Minuten samt einer ausreichenden Zahl von Abrollwegen von Schnee und Eis befreit werden können. Hierzu wurden zwei weitere Räumzüge angeschafft und der Personalbestand deutlich um rund 180 Mitarbeiter auf 450 Beschäftigte verstärkt, die bei Bedarf in drei Schichten rund um die Uhr im Winterdienst im Einsatz sein werden.

Ein weiterer großer und ein kleiner Räumzug sowie weitere 23 Geräte für die Beseitigung von Schnee, Eis und Schneematsch auf den Start- und Landebahnen wurden für eine Gesamtsumme von fünf Millionen Euro angeschafft. Jetzt verfügt der Flughafen-Betreiber über insgesamt sechs Räumzüge, davon zwei sogenannte große und vier kleine Räumzüge mit insgesamt 243 Winterdienstfahrzeugen und -geräten. An der Spitze eines typischen Räumzuges fährt das Einsatzfahrzeug, gefolgt von bis zu 14 Kehrblasgeräten, zwei Schneeschleudern, zwei bis drei Streufahrzeugen und abschließend einem weiteren Einsatzfahrzeug. Nach der Räumung fährt ein „Friktion-Tester“ die Bahn ab und prüft den Reibungskoeffizienten, der ein Maß dafür ist, dass landende Maschinen sicher zum Stehen gebracht werden können.

450 Mitarbeiter (im vergangenen Jahr 270) werden im Winterdienst eingesetzt. Sie werden seit dem Sommer geschult und mit den Abläufen des Winterdiensts vertraut gemacht. Ein großer Räumzug kann mit bis zu 21 Fahrzeugen eine in der Breite und Tiefe der Bahn gestaffelte Kolonne von insgesamt 500 Metern Länge bilden, deren koordinierter und effizienter Einsatz sorgfältig geprobt und eingeübt sein muss.

Auf den Flugbetriebsflächen wird auch diesen Winter ein biologisch abbaubares Auftaumittel auf Basis synthetischer Ameisensäure gestreut. Normales Streusalz kann nicht verwendet werden, da es an den Fahrwerken der Flugzeuge zu Korrosion führen könnte. Der Nachschub wird über stabile Logistikketten zweier Lieferanten organisiert. Außerhalb des Vorfelds ist der Winterdienst für rund 105 Kilometer Straße, 450.000 Quadratmeter Parkfläche und rund 120 Kilometer Bürgersteige rund um den Flughafen zuständig. Auf den öffentlichen Flächen wird Feuchtsalz gestreut. Rund 600 Tonnen davon werden am Flughafen vorrätig gehalten.

Um bei wachsendem Verkehrsaufkommen auch unter härteren Winterbedingungen eine zügige Enteisung der Flugzeuge gewährleisten zu können, wurde der Fuhrpark um acht Enteisungsmaschinen vergrößert und umfasst jetzt 51 Fahrzeuge. Das Investitionsvolumen dafür betrug rund sechs Millionen Euro. In der für die Enteisung zuständigen Fraport-Beteiligungsgesellschaft „N*ICE“ sind 32 Mitarbeiter beschäftigt, die im Winter durch Kollegen aus den Bodenverkehrsdiensten sowie der Fraport-Beteiligungen „Airport Personal Service“ und „Airport Servicegesellschaft“ verstärkt werden. 340 Mitarbeiter (im Vorjahr 290) sind in diesem Sommer für den Enteisungsdienst ausgebildet worden. Der Enteisungsbetrieb wird in zwei Schichten mit jeweils etwa 100 Mitarbeitern organisiert. Die dritte Schicht in den Nachtstunden ist je nach Bedarf mit rund 20 Mitarbeitern besetzt.

Die Flugzeuge werden entweder direkt am Gate oder auf speziell dafür vorgesehenen Positionen enteist. Neben den bereits im Vorjahr genutzten zwei so genannten Deicing Pads wurden vier weitere Positionen für die Enteisung mit laufenden Triebwerken eingerichtet. Der Vorrat an Enteisungsmittel reicht für sieben Tage Winterbetrieb. „N*ICE“ organisiert den Nachschub über zwei Produktionsstandorte eines Herstellers, der zudem über große Lagerbestände in der Nähe des Flughafens verfügt.

(red / Fraport)