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IATA - Effizienz der europäischen Flugsicherung steigt langsamer als geplant

Die International Air Transport Association, kurz IATA, warnte heute in einer Aussendung, dass mehrere europäische Staaten in ihren Bestrebungen, das notorisch ineffiziente Luftverkehrsmanagement in Europa zu verbessern, hinterherhinken. Sowohl ein unabhängiger Performance Review Body (PRB) als auch die Europäische Kommission haben Unzulänglichkeiten in mehreren europäische Staaten festgestellt, was die Erfüllung gesetzlicher Absichtserklärungen anlangt, Verbesserungen in operationeller, finanzieller und umweltentlastender Hinsicht zu erzielen.

“Jeder wird uns heute zustimmen, wenn wir sagen, dass hohe Kosten, Verspätungen, erhöhte Umweltbelastungen und weitläufige Routings nicht annehmbar sind. Aber solche Probleme werden sich nicht von selbst lösen. Airlines und Flugzeughersteller haben sehr viel Geld in Flugzeuge und Technologien investiert, die es ermöglichen, höchst effizient zu operieren. Und sehr oft sind sie dabei den nationalen Luftnavigations-Providern weit voraus. Die IATA ist zusätzlich bereit, die Effizienzmaßnahmen noch mehr zu unterstützen. Aber die Nationalstaaten müssen in die Verantwortung genommen werden, um zu gewährleisten, dass ihre nationalen Luftnavigations-Provider auch alle geforderten und versprochenen Leistungen erbringen“, sagte dazu Tony Tyler, IATA´s CEO und Generaldirektor.

Der Report des PRB zeigt unter Anderem, daß 21 von 29 europäischen Staaten keine adäquaten Maßnahmen zur Steigerung der Kosteneffizienz ihrer Luftnavigations-Provider setzen. In Zahlen ausgedrückt ergibt das mehr als 256 Millionen Euro an Mehrkosten, die dadurch im Zeitraum 2012 bis 2014 entstehen.

Das wahre Einsparungspotential liegt aber bei den großen fünf ANSPs (Air Navigation Service Providers), Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Diese fünf Staaten sind gemeinsam für 54% der Luftnavigationskosten verantwortlich und der Erfolg jeglicher gesetzter Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz ist davon abhängig, dass diese Staaten die gesetzten Ziele zur Kostenreduzierung ohne Einschränkungen erfüllen.

Diese Verbesserung der Effizienz und Leistungsfähigkeit ist ein integraler Bestandteil des Single European Sky Package II (SES II). Eines der Ziele von SES ist eine 50%ige Reduzierung der Kosten für Air Traffic Management bis 2020. Die letzten Untersuchungen zeigen jedoch, dass die ANSPs kaum die derzeitigen Kosten halten können, von Einsparungen ganz zu schweigen. Zusätzlich zu den Kostenreduzierungen zielt SES auch auf Erhöhungen der Luftraumkapazitäten um mehr als 70%, auf Erhöhung des Sicherheitsfaktors um 10% und um eine Reduzierung der Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Umwelt um 10% ab.

Auch Österreich wird in dem Report des PRB genannt. Gemeinsam mit Deutschland, Griechenland, Polen, Spanien, Großbritannien und FABEC (Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Schweiz) wird Österreich als eines der Länder genannt, dessen Aktionsplan als unzureichend bezeichnet wird, die EU-weit gesetzten Kapazitätsziele zu adäquat zu unterstützen.
„Die Staaten und die ANSPs sind gefordert, die notwendigen Maßnahmen zu setzen und somit wieder auf Kurs zu kommen“, sagte Tyler.

(red PW)