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Russischer und estnischer Pilot nach Notlandung zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt

Ein russischer und ein estnischer Pilot wurden am Dienstag in Tadschikistan nach einer Notlandung vor über einem halben Jahr zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Moskau reagierte verstimmt und droht mit "asymmetrischen" Gegenmaßnamen.

Vor acht Monaten waren der russische Pilot Vladimir Sadovnitschij und sein estnischer Kollege Alexej Rudenko gezwungen eine Notlandung in Tadschikistan durchzuführen. Die Männer wurden damals verhaftet und in Untersuchungshaft gesteckt, das Flugzeug beschlagnahmt. Der Prozess endete vor fünf Tagen mit einem Schuldspruch. Das Urteil: achteinhalb Jahre Haft. Die Anklage lautete auf Schmuggel, Grenzverletzung und Verstoß gegen die Flugregeln.

Das russische Außenamt meinte zu dem Urteil in einer Presseaussendung: "Wir halten das Gerichtsurteil, das in der Stadt Kurgan-Tjube gegen den Bürger Russlands Wladimir Sadownitschij und den Bürger Estlands Alexej Rudenko gefällt worden ist, die Maschinen der Fluggesellschaft Rolkan steuerten und in Übereinstimmung mit einem Vertrag mit der US-Firma Supreme Food Güter nichtmilitärischer Bestimmung für die Koalitionstruppen in Afghanistan beförderten, für überaus streng und politisch motiviert", berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Als Antwort auf das Urteil drohte Moskau mit "asymetrischen" Gegenmaßnahmen, die nun offenbar begonnen haben: 100 tadschikischen Gastarbeitern in Russland droht unmitttelbar die Abschiebung, weitere 134 Tadschiken wurden wegen angeblichen Verstößen gegen das Migrationsrecht festgenommen. Von tadschikischer Seite wurde bereits die Bereitschaft zum Einlenken signalisiert, um die bilateralen Beziehungen nicht weiter zu belasten. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die russischen Gegenreaktionen.

(red CP)