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Flughafen Dresden - Winterdienst einsatzbereit

Der Winterdienst des Dresdner Flughafens ist für den ersten Schnee gewappnet. Bis zu sieben Kehrblaszüge, ein Solo-Schneepflug, drei Schneefräsen und ein Streufahrzeug stehen bereit. Dazu misst ein Spezialfahrzeug („Surface-Friction-Tester“) die Bremswerte auf der Start- und Landebahn. 140 Mitarbeiter der Bereiche Verkehr, Technik und des Abfertigers PortGround GmbH sind für den Wintereinsatz ausgebildet. Nach dem Prinzip „Schieben, Kehren, Blasen“ befreien sie eine insgesamt 76 Fußballfelder große Fläche von Schnee und Eis.

Was ist neu in dieser Wintersaison?

Ein neues Kehrblasgerät, das insgesamt siebente, verstärkt die Winterdienstflotte. Das Lager für Flugzeugenteisungsmittel wurde erweitert. Nun steht pro Flüssigkeit die doppelte Kapazität zur Verfügung.

Flugzeugenteisung

Bei diesem Vorgang werden Schnee und Eis vor dem Start von Tragflächen und Leitwerk entfernt. Spezialfahrzeuge des Schwesterunternehmens PortGround besprühen sie per zwölf Meter hohem Hubarm mit einem 60 bis 80 Grad warmen, vollständig biologisch abbaubaren Glykol-Wasser-Gemisch. Die Entscheidung, ob ein Flugzeug enteist wird, trifft der Kapitän. Im harten Winter 2010/11 hat PortGround 1.105 Flugzeuge enteist. Die ersten Enteisungen in der laufenden Wintersaison fanden bereits am 14. Oktober 2011 statt.

Flächenberäumung

Das zu beräumende Areal ist 543.100 Quadratmeter groß. Davon entfallen 245.000 qm auf die Flugzeug-Abstellplätze, 171.000 qm auf die Start- und Landebahn, 90.600 qm auf die Rollwege und 36.500 qm auf die Flughafenrandstraße. Die Besen der 850 PS starken, bis zu 60 km/h schnellen Kehrblasgeräte sind 5,50 Meter breit. Fährt die Flotte versetzt nebeneinander, kann sie die 60 Meter breite Start- und Landebahn mit nur zwei Fahrten räumen. Die stärkste Schneefräse „Supra 5001“ hat 571 PS. Sie „frisst“ sich pro Stunde durch bis zu 5.000 Tonnen Schnee und wirft ihn bis zu 40 Meter weit nach links und rechts zielgenau aus.

Diese mechanische Räumtechnik hat aus Umweltschutzgründen Vorrang. Setzt trotzdem eine Vereisung ein, streut der Winterdienst zusätzlich rund 50 Gramm feuergetrockneten Quarzsand pro Quadratmeter. Unter extremen Bedingungen wird die Start- und Landebahn auch mit „Clearway 1“ enteist – ein etwa 50-prozentiges Kaliumacetat.

Um den Einsatz chemischer Mittel gering zu halten, messen Sonden eines Glatteisfrühwarnsystems ständig wichtige Start- und Landebahndaten. Dazu gehören die Temperaturen in und über dem Beton, die Windgeschwindigkeit, Niederschläge und Luftfeuchtigkeit. Besteht Eisgefahr, lösen die Sonden einen Alarm aus.

Organisation

Der Winterdienst ist rund um die Uhr in zwei Schichten organisiert und arbeitet mit der Verkehrszentrale des Flughafens, den Lotsen der Deutschen Flugsicherung und dem Deutschen Wetterdienst eng zusammen. Pro Schicht sind ein Einsatzleiter, ein Verkehrsleiter vom Dienst, zwei Gruppenleiter und 14 Gerätefahrer einsatzbereit. Die Winterdienst-bereitschaft läuft offiziell vom 1. November 2011 bis 31. März 2012.

(red / Flughafen Dresden)