Österreich

Welser Stadtsenat will Vertrag mit Flugplatzbetreiber "Weiße Möwe" aufkündigen

Luftaufnahme des Welser Flugplatzes: Im Falle einer Umwidmung würde der Bereich des Hangars und des asphaltierten Vorfeldes Industriegebiet werden - Foto: P. Radosta / Austrian Wings

Der Welser Stadtsenat wird heute die Aufkündigung des Mietervertrags mit dem Fliegerclub Weiße Möwe, der Betreiber des Flugplatzes der Stadt ist, beschließen.

Hintergrund ist ein seit langem schwelender Streit um die künftige Nutzung des Areals (Austrian Wings berichtete). 100 Hektar sind bis 2030 als Flugplatz gewidmet, weitere 20 werden vom Bundesheer genutzt.

Doch nun will die Stadt 25 Hektar des Flugplatzes in ein Betriebsansiedlungsgebiet umwidmen. So würden neue Arbeitsplätze und Lehrstellen entstehen, erklärte der Bürgermeister.

Weil die Flieger der Weißen Möwe alle Kompromissvorschläge bisher verweigert hätten, werde man heute den Antrag auf gerichtliche Aufkündigung des ansonsten bis zum Jahr 2030 laufenden Mietvertrages mit der Weißen Möwe einbringen. Dieser könnte regulär nämlich frühestens 2027 mit einer dreijährigen Kündigungsfrist aufgelöst werden.

Die Weiße Möwe hatte gegenüber Austrian Wings stets betont, darauf zu bestehen, dass die Stadt den Vertrag bis zum Ende der Laufzeit einhalte.

Kritik von ehemaligen Mitgliedern an der "Weißen Möwe"

Kritiker, wie die Betreiber des "Take Off and Fly Forums" werfen der Weißen Möwe seit Jahren vor, die "Chance auf einen neuen Flugplatz selbst vertan zu haben".

Vor mehreren Jahren habe der alte Vereinsvorstand ein fertiges Paket in der Schublade gehabt, wonach das Areal an die Stadt übergeben und stattdessen ein neuer Flugplatz gebaut werden sollte. Nach einem Wechsel in der Führung des Fliegerclubs seien diese Pläne dann aber verworfen worden. Schon damals, so ihr Vorwurf, sei klar gewesen, dass der Flugplatz an der heutigen Stelle keine Zukunft habe. "Spätestens 2030 wäre mit dem endgültigen Auslaufen des Mietvertrages Schluss gewesen, den hätte die Stadt nicht mehr verlängert", erklärte einer der Piloten gegenüber Austrian Wings.

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(red)