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Insolvente Spanair kündigt alle 2.000 Mitarbeiter

Spanair MD80 bei der Landung in Teneriffa - Foto: Max Hrusa
Spanair MD80 bei der Landung in Teneriffa - Foto: Max Hrusa

Die insolvente Spanair - kolportiert werden Verbindlichkeiten in Höhe von rund 300 Millionen Euro - kündigt alle 2.075 Mitarbeiter. Insgesamt dürften von der Pleite der viertgrößten spanischen Airline aber sogar mehr als 4.000 Beschäftigte betroffen sein. Ein schwerer Schlag für das Land auf der iberischen Halbinsel, in dem im Jahr 2011 mehr als 20 Prozent aller Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen waren.

Wie berichtet, landete der letzte Spanair-Flug vergangenen Freitag um 22 Uhr. Seither stehen alle Maschinen am Boden. Allein über das Wochenende fielen 647 Flüge aus, 22.000 Reisende waren betroffen.

Etliche Reisende saßen auch auf dem afrikanischen Kontinent fast, unter anderem in Mali, Gambia und Marokko. Neben Ryanair, die spezielle Tarife für gestrandete Spanair-Kunden anbietet, sprangen auch Iberia, EasyJet und Vueling ein.

Laut Auskunft des spanischen Verkehrsministeriums sei Spanair zwar verpflichtet, sich um betroffene Passagiere "zu kümmern", ihnen etwa das Geld für gekaufte Tickets rückzuerstatten. Dies sei - so Betroffene und Augenzeugen - allerdings kaum geschehen, Ersatztickets müssten beispielsweise gekauft werden.

Auf seiner Homepage erklärte das Unternehmen jedoch, "in Verhandlungen mit der IATA" zu stehen, um Reisenden die "Rückerstattung noch nicht angeflogener Tickets" zu ermöglichen.

Bußgeld gegen Spanair

Ungeachtet der prekären Situation des Unternehmens kündigte die spanische Regierung Bußgelder in Höhe von bis zu 9 Millionen Euro gegen Spanair an, weil das Unternehmen die "Regeln über Betriebskontinuität und Passagierrechte" verletzt habe.

Spanair wurde 1986 gegründet und nahm 1986 den Flugbetrieb auf. Zuletzt operierte die Airline mit einem Flottenmix aus MD-80, A320 und A321.

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(red)