Österreich

Flughafen Wien: "Fluchtwege im Check In 3 voll funktionsfähig, prüfen aber Optimierungsmöglichkeiten"

Über Anzeigetafeln (Bild) und Tonbandansagen wurden die Reisenden über die Probleme informiert - Foto: Austrian Wings Media Crew

Nach dem großen Stromausfall auf dem Wiener Flughafen am 2. Juli dieses Jahres wurden Vorwürfe laut, Mitarbeiter einer Fluglinie seien in einzelnen Bereichen des Check In 3 / Skylink eingeschlossen gewesen, weil sich die Notausgänge nicht hätten öffnen lassen. Der Airport leitete daraufhin umfangreiche Untersuchungen ein und kam zu dem Ergebnis, dass alle Notausgänge und Fluchtwege funktionsfähig und geöffnet gewesen seien.

Der Austrian Wings Redaktion liegen dagegen schriftliche Aussagen von Mitarbeitern der betreffenden Airline vor, in denen davon die Rede ist, dass sie sowohl während des Stromausfalls als auch einige Tage später "eingeschlossen" gewesen seien. Zitat: "Die Mitarbeiter die in den Büroräumen sind, waren eingesperrt. Sollte aus irgendwelchen Gründen ein Brand in den Büroräumen ausbrechen, so gibt es keine Fluchtmöglichkeit."

Wenige Tage später, nach einer erfolgten Begehung der Räumlichkeiten, hieß es in einem anderen Mail an jene Mitarbeiter, die in den betreffenden Bereichen Dienst versehen: "Beim letzten Stromausfall gab es nicht die Möglichkeit das Gebäude (...) zu verlassen. Das Drehkreuz war blockiert und es war auch nicht möglich die Türe Richtung Vorfeld zu öffnen."

Zwischenzeitlich seien allerdings Verbesserungen durchgeführt worden, wie aus dem Schriftverkehr ebenfalls hervorgeht: "Somit ist es jetzt möglich unsere Büro und Aufenthaltsräume zu verlassen."

Ein Sprecher des Airport Schwechat erklärte auf erneute Anfrage unserer Redaktion dazu: "Der Flughafen Wien hat den Vorfall geprüft und es konnte kein technischer Defekt gefunden werden. Im angesprochenen Bereich gibt es zwei Notausgänge, als Zusatzmaßnahme wurde nun auch der Zugang zu einem dritten Notausgang ermöglicht. Dazu hat es auch bereits mehrere Informationstermine mit den betroffenen Mitarbeitern gegeben. Wir nehmen die Anmerkungen der Kollegen sehr ernst und werden weiter an einer verbesserten Information arbeiten. Wir prüfen auch weiterhin, ob es noch Optimierungsmöglichkeiten gibt."

Ein Mitarbeiter der betreffenden Fluglinie sagte ein einem Telefonat mit Austrian Wings dazu abschließend: "Selbst, wenn alles technisch funktioniert hätte, und ich sage bewusst hätte, ein Notausgang, der nicht intuitiv zu bedienen ist, ist eine Fehlkonstruktion. Aber das Wichtigste ist, dass die Sache publik gemacht wurde und man sich ihrer annehmen musste. Jetzt ist wohl sichergestellt, dass es beim nächsten Zwischenfall keine Probleme gibt, mehr können und wollen wir ja gar nicht verlangen."

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(red)