Österreich

Pro Jahr mehr als 22 Millionen fehlgeleitete Gepäckstücke

Rund 22 Millionen Gepäckstücke kamen im Jahr 2011 weltweit mit Verspätung bei ihrem Eigentümer an. Nicht aufgeladene Koffer sowie Fehler beim Transfer waren die häufigsten Gründe dafür. Etwa drei Millionen Koffer waren bei ihrer Ankunft beschädigt, weitere 645.000 Gepäckstücke wurden gestohlen bzw. gingen dauerhaft. Was tun, wenn man selbst betroffen ist?

Diese Frage beantwortet ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner und gibt Tipps, worauf man in Sachen Fluggepäck sonst noch achten muss.

Kommt ein Gepäckstück nicht an, ist der erste Schritt die Verlustmeldung samt Suchanzeige bei der Fluglinie. "Diese muss dem Reisenden weiterhelfen", sagt die ÖAMTC-Juristin. Geht der Koffer bei der Hinreise verloren, geben viele Fluglinien so genannte "Overnight-Kits" aus. Diese enthalten die notwendigsten Toiletteartikel wie z. B. Zahnpasta oder Seife. Taucht das Gepäck länger nicht auf, erhält der Reisende monetären Ersatz für die dringendsten Besorgungen wie etwa Bekleidung oder Körperpflegeprodukte. Hat man eine Reise-Gepäckversicherung abgeschlossen oder ist eine solche im Kreditkartenvertrag inkludiert, sollte diese ebenfalls umgehend informiert werden.

Für verlorenes oder beschädigtes Gepäck haften Fluglinien derzeit mit bis zu rund 1.200 Euro. Wer teurere Gegenstände mitführt, sollte diese deklarieren und den von der Fluglinie verlangten Zuschlag zahlen. Dann entfallen die Haftungshöchstgrenzen.

"Oder man schließt vor Reiseantritt eine Reisegepäckversicherung ab", rät die ÖAMTC-Juristin. "Wichtig ist, rasch zu agieren. Der Reisende muss sich an bestimmte Fristen halten, um seine Ansprüche nicht zu verlieren." Eine Beschädigung von Koffer oder Inhalt muss schnellstmöglich, längstens aber binnen sieben Tagen nach Erhalt des Gepäcks schriftlich der Fluglinie gemeldet werden. Ist dem Reisenden ein Schaden durch verspätetes Gepäck entstanden - mussten z.B. notwendige Dinge vor Ort extra gekauft werden - ist dies binnen 21 Tagen nach Übergabe des Gepäcks schriftlich mitzuteilen.

Vorsorgliche Tipps der ÖAMTC-Juristin: "Am besten gibt man einen Zettel mit Name, Adresse und Telefonnummer in eine Gepäck-Außentasche. Das erhöht die Chance den Koffer wiederzufinden, wenn Gepäckanhänger oder Koffergriff inkl. Strichcode vom Koffer abreißen." Außerdem sollte man Wertvolles und Wichtiges im Handgepäck verstauen. Hier gibt Pronebner aber zu bedenken: "Geht das Handgepäck verloren, muss der Fluggast das Verschulden der Airline nachweisen."

(red / ÖAMTC)