Österreich

Notfallübung "Alpha 5" am Flughafen Graz

Im Rahmen einer umfassenden Notfallübung haben am Freitag etwa 400 Personen am Flughafen Graz für den Ernstfall geprobt.

Mindestens alle zwei Jahre findet am Flughafen Graz eine umfassende Einsatzübung statt, um für den Ernstfall möglichst gut gerüstet zu sein. Im aktuellen Fall musste nicht nur eine Katastrophen-, sondern auch eine sicherheitspolizeiliche Lage abgearbeitet werden. Ein Umstand, der nicht nur den Führungsstab vor eine völlig neue Aufgabe gestellt hat. Nur durch perfekte Koordination und Kommunikation sowie ein gelebtes Miteinander aller
(Einsatz-)Organisationen konnte das Szenario zufriedenstellend abgearbeitet werden.

Burkhard Thierrichter Bezirkshauptmann Graz–Umgebung: „Die Notfallübung Alpha 5 des Flughafen Graz ist mit ihrem Übungsszenario eine hervorragende Gelegenheit, das Zusammenwirken von Sicherheitsbehörde und Katastrophenschutzbehörde zu beüben bzw. zu überprüfen. Die Übungsserie des Grazer Flughafens ist vorbildlich für alle Flughäfen und zeichnet sich durch eine besonders hohe Qualität schon in der Vorbereitung aus. Dies ist für mich als zuständigen Behördenleiter sehr beruhigend, weil regelmäßige Übungen in hoher Qualität die beste Vorbereitung auf einen hoffentlich nie eintretenden Ernstfall darstellen.“

Notfallübung Flughafen Graz 2013 Flughafenfeuerwehr Panther Credit GRZ

Manfred Komericky, Landespolizeidirektor Stellvertreter: „Für die Landespolizeidirektion Steiermark ist diese „Flugnotfallübung“ eine wichtige Gelegenheit, den Übergang von der „Allgemeinen Aufbauorganisation“ (AAO) in die „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) zu beüben. Die Zusammenarbeit mit den „benachbarten Kräften“ (BH, Flughafen etc.) und das damit verbundene Erkennen der Schnittstellen zu den anderen Organisationseinheiten ist ein weiterer Schwerpunkt der Übung. Das Übungsszenario zielt darüber hinaus auf die Überprüfung des Funktionierens der bestehenden Einsatzpläne ab, sowie auf das Gewinnen von Erfahrungswerten im Zusammenhang mit der Installierung der Einsatzstäbe und ihrer integrierten Einsatzabschnitte („Zeit-/Wegdiagramme“ etc.).“

„Mit der Bereitschaft dieses Szenario zu beüben, zeigen alle Beteiligten wie ernst sie die Sache nehmen“, erklärt Gerhard Widmann, Geschäftsführer des Flughafen Graz. „Wir könnten es uns auch einfacher machen, aber das wäre kein Erfahrungsgewinn für eine Zukunft, in der wir auf alles vorbereitet sein wollen. Ziel ist schließlich nicht eine perfekte, fehlerlose Übung zu absolvieren, sondern Erkenntnisse für die Zukunft zu sammeln!“

Notfallübung Flughafen Graz 2013_1 Credit GRZ

Die Übungsziele

Ziel dieser Einsatzübung war u. a. die Überprüfung der Alarmpläne, der internen und externen Alarmierung, der behördlichen Abarbeitung, aller Notfalleinrichtungen, der Informations- und Kommunikationssysteme sowie vor allem das Zusammenwirken aller Behörden, Dienststellen und Einsatzorganisationen. Des Weiteren sollten Fehlerquellen, falsche Denkansätze, zu komplizierte Abläufe aufgedeckt werden, um sie in Folge zu beseitigen bzw. zu vereinfachen. Durch die meist schon langjährige Zusammenarbeit der Beteiligten und durch das Wissen um die Wichtigkeit der Sache werden schließlich in den kommenden Wochen respektvoll, aber auch schonungslos alle aufgetauchten Probleme gemeinsam bearbeitet.

Übungsannahme

Ein Luftfahrzeug gerät im Anflug auf Graz außer Kontrolle, der Funkkontakt bricht ab. Beim Anflugversuch kommt das Flugzeug vom Gleitpfad ab und landet im Flughafenareal abseits der Piste, wobei der hintere Rumpfbereich in Brand gerät. Gleichzeitig findet in Graz ein Wirtschaftsgipfel statt, und ein anwesender Ministerpräsident sollte mit der nun verunglückten Maschine in die Heimat zurückfliegen. Ein Bekenneranruf und ein sprengstoffverdächtiges Gepäckstück verschärfen die Situation zusätzlich.

(red / Flughafen Graz / Alle Fotos: A. Witek / Flughafen Graz)