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Gebühren-Nepp bei Flugbuchungen

Der Schreck kommt kurz vor dem Buchungsabschluss: Zu Silvester soll es nach London gehen und es findet sich noch eine Verbindung für 140 Euro statt 180 Euro auf einer Reisewebsite. Der Nutzer füllt alle Kontaktdaten aus, prüft den Preis, doch gerade im letzten Schritt bei der Eingabe der Kreditkartendaten folgt die Enttäuschung: 50 Euro Kosten für die Kreditkartenzahlung machen einen Strich durch die Schnäppchenrechnung. So geht es vielen Reisenden dieser Tage.

Zahlungsgebühren erhöhen die Flugkosten teilweise drastisch. Je nach gewählter Zahlungsart werden pro Ticket-Buchung bis zu 60 Euro fällig. Im Durchschnitt kommt es zu Mehrkosten von 13 Euro für das Bezahlen eines Fluges, rechnet "swoodoo" vor. Das Unternehmen hat Reiseportale und Airline-Seiten mit Hilfe des neuen Zahlungskosten-Rechners unter die Lupe genommen und anfallende Zusatzkosten ausgewertet.

Als durchschnittlich günstigste Zahlungsarten haben sich bei der Analyse der Onlinedienst "Sofortüberweisung" mit durchschnittlich 3,80 Euro und die Diners Club Kreditkarte mit 8,70 Euro Zahlungsgebühren herausgestellt.

Zusatzkosten wechseln oft mehrmals täglich

Online-Portale und Airlines haben keine einheitliche Regelungen für die Zahlungsmodalitäten, zeigt die Analyse von "swoodoo". So ändern Portale und Fluggesellschaften teilweise die Kosten für die jeweiligen Bezahl-Varianten mehrmals am Tag. Darüber hinaus hängen die zusätzlichen Gebühren von weiteren Faktoren ab, wie der gewünschten Strecke, dem jeweiligen Flugpreis, sogar der Passagierzahl.

"Für Internetnutzer ist es nicht möglich, das System für Zusatzkosten bei Flugbuchungen zu durchschauen", so Jan Valentin, Managing Director der KAYAK Europe GmbH, dem Betreiber von "swoodoo". Sein Portal habe aus diesem Grund einen Zahlungskosten-Rechner eingeführt, der dem Nutzer bereits vorab anzeigt, welche Gebühren rund um die Buchung anfallen werden.

Zwar sind die Portale und Airlines gesetzlich dazu verpflichtet, zumindest eine kostenlose Zahlungsart anzubieten, in der Praxis ergibt sich daraus aber für viele Nutzer nicht immer ein Vorteil, denn oftmals hat der Buchende genau eine bestimmte Kreditkarte nicht oder möchte keine zusätzliche Registrierung bei einem weiteren (Zahlungs-)Dienstleister tätigen.

Beim Kauf eines Flugtickets mit der Kreditkarte schneidet die Diners Club-Karte am günstigsten ab – hier werden im Schnitt 8,70 Euro fällig. Visa, Mastercard und American Express liegen mit rund 10,40 Euro dahinter. Als teuerste Zahlungsart stellt sich die PayPal-Methode heraus. Hier greifen die Anbieter in der Regel mit etwa 22,60 Euro zu - in Ausnahmefällen sind sogar bis zu 60 Euro möglich. 90 Prozent der Zahlungen erfolgen jedoch ohnedies per Kreditkarte, so "swoodoo".

Ganz sicher gehen kann man natürlich auch im Reisebüro - die dortigen Mitarbeiter können sofort den jeweiligen Endpreis inklusive aller Gebühren und Zuschläge mitteilen und übernehmen zudem für die zu entrichtende Servicegebühr auch die gesamte Recherchearbeit sowie den Buchungsprozess für den Kunden.

(red Aig / W&P)