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Pilotenstreik: Sonderflugplan bei Lufthansa

Lufthansa hat am frühen Abend einen Sonderflugplan für ihr Drehkreuz München für morgen, Mittwoch, 10. September, auf www.LH.com veröffentlicht. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte heute Vormittag angekündigt, morgen von 10 Uhr bis 18 Uhr am südlichen Drehkreuz der Lufthansa zu streiken. Damit hat die Gewerkschaft innerhalb von zwei Wochen zum dritten Mal die Piloten der Lufthansa zu einer Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Thomas Klühr, Mitglied im Lufthansa Passagevorstand und verantwortlich für Finanzen und das Drehkreuz München, sagt: „Dieser Streik der Piloten wird unseren Fluggästen erhebliche Unannehmlichkeiten bereiten, gerade in der letzten Ferienwoche in Bayern mit traditionell hohem Rückreiseaufkommen. Wir bedauern sehr, dass unsere Kunden damit erneut unter der kompromisslosen Vorgehensweise der Vereinigung Cockpit zu leiden haben. Umso mehr werden wir uns morgen in München anstrengen, um die Folgen des Streiks für unsere Gäste abzumildern. Ausdrücklich danken möchte ich denjenigen Piloten, die trotz des Streikaufrufs morgen fliegen werden und damit zumindest die Langstreckenflüge aus München aufrechterhalten.“

Obwohl die VC alle Münchner Piloten zum Ausstand aufruft, werden die Interkontinentalflüge aus München von den Streiks voraussichtlich nicht betroffen sein, denn bereits heute haben sich Piloten freiwillig gemeldet, die trotz des Streikaufrufs fliegen wollen, betont die Lufthansa. Allerdings wird es bei den Nachmittagsabflügen auf der Langstrecke zu Verspätungen kommen. Auf innerdeutschen und Europastrecken müssen aufgrund des Streiks insgesamt rund 110 Flüge von und nach München mit rund 13.500 gebuchten Passagieren annulliert werden.

Alle betroffenen Fluggäste, die ihre Verbindungsdaten bei Lufthansa registriert haben, werden zur Stunde per SMS oder per Email über Umbuchungen informiert. Dabei werden insbesondere alternative Verbindungen über die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt, Zürich, Wien und Brüssel, die vom Streik nicht betroffen sein werden, genutzt. In Summe können so voraussichtlich über 2.000 Fluggäste ihr Ziel über ein anderes Drehkreuz der Lufthansa-Gruppe erreichen.

Fluggäste, deren Flug streikbedingt gestrichen wurde, haben die Möglichkeit, ihre Buchung kostenfrei umzubuchen oder den Flug kostenfrei zu stornieren. Tickets für innerdeutsche Flüge können über die Homepage des Kranichs oder einen Lufthansa Quick-Check-In-Automaten in eine Bahnfahrkarte umgewandelt werden. Und auch Fluggäste, die über ein Ticket für den 10. September für Flüge mit einer der Group-Airlines von/nach/über München verfügen, können den Flug einmalig kostenfrei umbuchen. Um Fluggäste hierbei zu unterstützen, mobilisiert Lufthansa in ihren Call-Centern alle zur Verfügung stehenden Kräfte.

Für den Fall, dass Fluggäste einen unfreiwilligen Zwischenstopp in „MUC“ einlegen müssen, hat Lufthansa in München und Umgebung vorsorglich mehrere hundert Hotelzimmer angemietet. Für Fluggäste, die aufgrund fehlender Visa nicht in Deutschland einreisen dürfen, werden morgen in Zusammenarbeit mit der Flughafen München Gesellschaft (FMG) Übernachtungsmöglichkeiten im Transitbereich eingerichtet. Am Mittwoch werden die Mitarbeiter der Station München die vom Streik betroffenen Fluggäste ab dem frühen Morgen mit Getränken, Snacks und Telekommunikationsmöglichkeiten versorgen. Gleichzeitig werden mobile Informationsstände eingerichtet und die Kapazitäten an den Ticketschaltern verstärkt.

(red / Lufthansa / Titelbild: Boeing 747-400 der Lufthansa beim Rollen, Symbolbild - Foto: Christian Zeilinger / Austrian Wings Media Crew)