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EL AL und ihr Problem mit strenggläubigen Passagieren

Kürzlich hatte ein EL AL Flug von New York nach Tel Aviv mehrere Stunden Verspätung, weil sich Haredim weigerten, neben Frauen zu sitzen, Austrian Wings berichtete. Auch in israelischem Medien hatte dieser Vorfall hohe Wellen geschlagen.

In ihrem Blog "Jewfem" hat die Autorin Elena Sztockmann, den Zwischenfall ebenfalls ausführlich beschrieben.

Sharon Shapiro hat eine Petition ins Leben gerufen, in der gefordert wird, dass die Airline vorab Reihen bereitstellt, die ausschließlich von Haredim gegen Gebühr reserviert werden können.

Dabei ist Problematik nicht neu: Laut einem Bericht des "Aerotelegraph" wurde EL AL bereits im Jahr 2010 zu einer Strafzahlung von 14.000 Dollar verurteilt, weil sie eine Passagierin gegen deren Willen umsetzte und sich die Reisende dadurch in ihrer Würde verletzt fühlte.

Rabbiner Yehoschua Ahrens, von der gemäßigten israelischen Cultusgemeinde in Zürich erklärt gegenüber "Aerotelegraph": "Für die meisten gläubigen Juden ist es kein Problem, neben einer Frau zu sitzen. Bei den Haredim allerdings ist die Geschlechtertrennung tief in der Religion verankert und wenn es nicht möglich ist, dem Folge zu leisten, suchen sie mit allen Kräften Wege."

Weiters zitierte der Onlinedienst Itay Blaish, einen israelischer Kunst-Kurator mit Wohnsitz in der Schweiz: "Ich reserviere meinen Platz jedes Mal im Voraus und dennoch musste ich mich auf nahezu jedem Flug umsetzen und mit Frauen tauschen, um mich neben einen Haredim zu setzen. Mittlerweile weigere ich mich konsequent, was oft zu Streit führt."

Fast die Hälfte aller Israelis sehen sich als säkular, die strenggläubigen Haredim machen lediglich 7 bis 10 Prozent der Gesamtbevölkerung Israels aus.

(red / Titelbild: Symbolbild EL AL - Foto: Austrian Wings Media Crew)