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Lufthansa kritisiert Ausweitung des Pilotenstreiks auf Langstrecke und Fracht

Die Vereinigung Cockpit (VC) hat gestern Abend direkt im Anschluss an den Kurz- und Mittelstreckenstreik einen Streik auf der Langstrecke und bei der Lufthansa Cargo für den gesamten Donnerstag, 19. März angekündigt. Lufthansa bedauert dies, entschuldigt sich bei den betroffenen Fluggästen und möchte die Auswirkungen so gering wie möglich gestalten. Dabei wird das Unternehmen selbstverständlich mit dem engen Netz der weltweiten Partnerairlines zusammen arbeiten, erklärte Lufthansa in einer Aussendung.

Lufthansa ruft die VC nochmals zur unverzüglichen Fortsetzung der Gespräche auf. Es sei "unverantwortlich für die Durchsetzung der Privilegien von gerade mal 5.400 der 120.000 Mitarbeiter des Unternehmens, jede Form von Verhandlungen zu verweigern."

Vom Streik am Donnerstag, 19. März sind alle Langstreckenflüge der Lufthansa und die Flüge der Lufthansa Cargo betroffen. Nicht betroffen vom Streik am Donnerstag, sind Langstreckenflüge von Swiss und Austrian Airlines. Das Kurz- und Mittelstreckenprogramm der Lufthansa, das heute Mittwoch den 18. März, bestreikt wird, wird am Donnerstag 19. März weitestgehend wieder planmäßig durchgeführt werden. Flugplanmäßig werden am Donnerstag auch die Kurz- und Mittelstreckenflüge von Germanwings, Eurowings, Air Dolomiti und Lufthansa Cityline sowie auch von Swiss und Austrian Airlines durchgeführt.

Die Lufthansa Gruppe wird trotz dieses Streiks auch am Donnerstag einen Großteil ihrer täglich rund 3.000 Flüge durchführen und den meisten Passagieren Alternativen durch Umbuchungen auf andere Flüge bieten. Das Unternehmen arbeitet nun daran, möglichst viele der bestreikten Flüge dennoch sicherzustellen. Ein Sonderflugplan mit weiteren Details steht morgen auf LH.com für den gesamten Streikzeitraum zur Verfügung. Die genaue Uhrzeit der Veröffentlichung geben wir morgen früh bekannt.

Lufthansa war der Vereinigung Cockpit (VC) in den letzten Tagen in den Tarifverhandlungen zur Übergansversorgung erneut deutlich entgegengekommen. Das Unternehmen hatte angeboten, dass Mitarbeiter von Lufthansa Passage, die bereits vor dem 1. Januar 2014 bei Lufthansa beschäftigt waren, wie bisher frühestens mit 55 Jahren in die Übergangsversorgung wechseln können. Dies war eine der zentralen Forderungen der VC. Lediglich das zu erreichende durchschnittliche Ausscheidealter soll stufenweise von heute 58 auf 61 Jahre angehoben werden.

Der Konzernb meint in seiner Presseaussendung wieter: "Vor wenigen Wochen haben wir zudem mit dem Bündnis für Wachstum und Beschäftigung den Piloten und allen anderen Beschäftigten der Lufthansa Passage bis 2020 ein Wachstum bei der Kernmarke Lufthansa und damit langfristige Beschäftigungsperspektiven in operativen Bereichen für mehrere Jahre angeboten. Der Flugbetrieb könnte unter diesen Voraussetzungen bis 2020 entsprechend um rund 1.800 Beschäftigte wachsen, darunter voraussichtlich zusätzliche 500 Piloten. Voraussetzung für diesen Kurs ist allerdings die konstruktive Mitwirkung der VC beim Etablieren wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen in unserem Kerngeschäft, der Lufthansa Passage."

(red / Lufthansa / Titelbild: Symbolbild Lufthansa - Foto: Austrian Wings Media Crew)