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Fünfter Jahrestag des Eyjafjallajökull-Ausbruches

Heute vor exakt fünf Jahren brach in Island der Vulkan Eyjafjallajökull aus und schleuderte eine Aschewolke in den Himmel, die den Flugverkehr in noch nie dagewesener Weise beeinträchtigten sollte.

Fast eine Woche lang geht in Europas Luftraum aus Sicherheitsgründen nichts mehr, da die Asche des Vulkans die Triebwerke der Flugzeuge ausfallen lassen könnte.

 

Tausende Flüge müssen gestrichen werden, Millionen Reisende sitzen auf den Flughäfen fest. Auch auf dem Flughafen Wien herrscht Stillstand, Flugbegleiter, deren Flüge nicht abheben können, versorgen Reisende im Terminal mit Essen und Trinken, während sich der VIE in Österreichs größten Flugzeugparkplatz verwandelt, wie eine eindrucksvolle Austrian Wings Fotoreportage zeigt.

 

Erst nach rund einer Woche normalisiert sich die Situation wieder.

 

Lauda mit 180-Grad-Meinungsänderung

Während die meisten Airlines die Luftraumsperre und die damit verbundenen Verluste zähneknirschend hinnahmen, legte der damalige FlyNIKI-Manager Niki Lauda eine erstaunliche 180-Grad-Meinungsänderung hin: Zunächst erklärte er, die Luftraumsperre sei aus Sicherheitsgründen gut und richtig, nach ein paar Tagen aber wetterte er lautstark dagegen und tönte, die Republik deswegen auf Schadenersatz zu verklagen. Die damalige SPÖ-Verkehrsministerin Doris Bures erklärte dann auch auf einer Pressekonferenz: "Auch Herr Lauda hatte zuvor eingeräumt, wie gefährlich der Vulkanstaub sei. Die Luftraumsperre war richtig. Wirtschaftliche Interessen können niemals Vorrang gegenüber dem Schutz der Passagiere haben." Lauda hat die Republik übrigens nie geklagt.

 

Der "Geisterflug"

Ein bis heute ungeklärtes Kuriosum ereignete sich übrigens am 17. April: Trotz Luftraumsperre landete ein Airbus A321 der Ural Airlines in Wien. Flughafen und Behörden machten damals keinerlei Angaben dazu, einige Medien spekulierten über einen Testflug ohne Passagiere, doch Austrian Wings liegen Zeugenaussagen von Airport-Mitarbeitern vor, wonach Passagiere mit Bussen vom Flugzeug weggebracht wurden. Die Maschine wurde von AUA-Technikern untersucht und verließ Wien am 19. April wieder - ohne im Flugplan überhaupt aufzuscheinen.

 

 

 

(red / Titelbild: "Arbeitslose" Flugbegleiter von AUA und Tyrolean unterstützten das Bodenpersonal bei der Betreuung der gestrandeten Passagiere - Foto: Austrian Wings Media Crew)