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Etihad-Studie: Auch US-Airlines bekamen Subventionen

Von Etihad Airways, der nationalen Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate, in Auftrag gegebene Untersuchungen haben eine Reihe von durch Regierungen und Gerichte genehmigte Zuschüsse und Beihilfen an die drei größten US-Fluggesellschaften Delta Air Lines, United Airlines und American Airlines Group sowie andere mit ihnen fusionierte Fluggesellschaften aufgedeckt, wie Etihad in einer Pesseaussendung bekannt gab.

Diese US-Fluggesellschaften haben Zuschüsse in Höhe von 71,48 Milliarden US-Dollar erhalten, von denen mehr als 70 Milliarden seit dem Jahr 2000 ausgegeben wurden. Dies ermöglichte es den größten Fluggesellschaften des Landes vom drohenden Konkurs zu den heutigen Marktführern mit Milliardengewinnen aufzusteigen.

Im vergangenen Jahr erzielten die drei größten Fluggesellschaften der USA zusammen einen Nettogewinn von 8,97 Milliarden US-Dollar, was 45% des Gewinns der gesamten Luftfahrtindustrie in Höhe von 19,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 entspricht. Dieser Trend setzte sich 2015 fort und alle drei großen US-Fluggesellschaften gaben für das erste Quartal hohe Gewinne bekannt.

Die internationale Beratungsfirma The Risk Advisory Group, die die Untersuchungen für Etihad Airways durchführte, stellte fest, dass der Großteil der finanziellen Beihilfen in Höhe von mindestens 35,46 Milliarden US-Dollar aus der Restrukturierung gemäß Kapitel 11 des US Federal Bankruptcy Code und ein weiterer Anteil in Höhe von 29,4 Milliarden US-Dollar aus Rentenfonds-Rettungsaktionen der Pension Benefit Guaranty Corporation der US-Regierung stammt.

Etihad Airways hat Behauptungen von Delta Air Lines, United Airlines und American Airlines, sie erhielte Subventionen, konsequent dementiert und öffentlich bekanntgegeben, dass sie Kapital und Aktionärsdarlehen von ihrem einzigen Anteilseigner, der Regierung von Abu Dhabi, dem größten Emirat und der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate erhalten hat.

Bezüglich der Veröffentlichung dieser Erkenntnisse von The Risk Advisory Group erklärte Jim Callaghan, General Counsel und Company Secretary von Etihad Airways, heute: “Wir bezweifeln nicht die Legitimität der Beihilfen, die den US-Fluggesellschaften von der US-Regierung und den Insolvenzgerichten zuerkannt wurden.
Wir möchten lediglich die Tatsache hervorheben, dass die US-Fluggesellschaften von einem äußerst vorteilhaften Rechtssystem mit Insolvenzschutz, Rentengarantien, bestimmten Steuerbefreiungen und diversen anderen Vorteilen begünstigt wurden und auch weiterhin profitieren. Diese Vergünstigungen, die regelmäßig nur den US-Fluggesellschaften zur Verfügung gestellt werden, haben einen zutiefst verzerrten Markt erzeugt, in dem Gesellschaften wie Etihad Airways nun konkurrieren müssen.”

Wie Jim Callaghan hinzufügte, sind die von The Risk Advisory Group zusammengestellten Zahlen konservativ, quantifizierbar sowie glaubhaft und stammen aus öffentlich zugänglichen Aufzeichnungen und Stellungnahmen.

Jim Callaghan verwies auf ein Interview, das 2011 vom US-amerikanischen National Public Radio ausgestrahlt wurde, in dem der frühere Vice President von Continental Airlines Pete Garcia mit folgenden Worten zitiert wurde: “Die Insolvenz ist einfach ein Weg, das Geschäft zu refinanzieren, das gilt besonders für die Luftfahrtindustrie. Sie ist eine finanzielle Maßnahme, um im Geschäft zu bleiben und Zeit für Neuverhandlungen mit den Geldgebern zu gewinnen.”

The Risk Advisory Group hat die größten Profiteure von Restrukturierungen nach Kapitel 11 und Rettungsaktionen der Pension Benefit Guaranty Corporation ermittelt:

United Airlines mit Beihilfen in einer Gesamthöhe von geschätzten 44,4 Milliarden US-Dollar; Delta Air Lines mit Beihilfen in einer Gesamthöhe von geschätzten 15,02 Milliarden US-Dollar; und American Airlines mit Beihilfen in einer Gesamthöhe von geschätzten 12,05 Milliarden US-Dollar.

(red / Etihad / Symbolbild Etihad - Foto: Austrian Wings Media Crew)