Österreich

Piloten gegen Videoüberwachung im Cockpit

Die Pilotenvereinigung IFALPA spricht sich klar gegen Pläne aus, wonach Piloten künftig im Cockpit mittels Videoaufzeichnung überwacht werden sollen.

Kaum eine Berufsgruppe ist so stark durch elektronische Aufzeichnung überwacht wie das Cockpitpersonal. Flugdatenschreiber, 'Quick Access Recorder' (damit wird JEDER Flug analysiert) und die Tonaufzeichnung im Cockpit auf mehreren Spuren, der CVR (Cockpit Voice Recorder) sind akzeptiert. Im Fall eines Unfalls/Vorfalls liefern diese Geräte wertvolle Daten zur zukünftigen Vermeidung gefährlicher Situationen, schreibt der Verband in einer Aussendung.

Großes Problem bleibt aber nach Ansicht der Piloten der Datenschutz. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass diese Daten beispielsweise über das Internet an die Öffentlichkeit kommen, bevor eine Untersuchung abgeschlossen ist. Das Interesse ist unmittelbar nach einem Vorfall am Größten. Die - verpflichtende - Niederschrift des Sprechfunkverkehrs und der Konversation im Cockpit ist im Abschlussbericht für viele von geringer Relevanz. Schon vorher aus dem Zusammenhang gerissen Daten zu bekommen, interessiert aber, meint die IFALPA.

Videoaufzeichnungen würden das Problem nur verschärfen, ist man überzeugt.. Die britische Unfall-Untersuchungsbehörde hat in einer aufwendigen Simulation, in Zusammenarbeit mit der französischen und der deutschen Behörde folgendes herausgefunden: "Videoaufzeichnungen bringen einen kaum feststellbaren Gewinn an Information bei der Vorfallsuntersuchung. CVR und FDR liefern den Löwenanteil an interpretierbaren Hinweisen."

Die IFALPA wendet sich daher mit einem Positionspapier gegen jede Art von Videoaufzeichnung im Cockpit.

(red / Titelbild: Piloten bei der Arbeit im Cockpit, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)