Reportagen

Der jüngste Kunstflugpilot Österreichs

Mit erst 16 Jahren turnt er mit dem Segelflugzeug über den Köpfen Anderer. Max Huber aus Niederösterreich ist jüngster jemals in Österreich lizenzierter Kunstflugpilot. Ein Fotobericht über einen außergewöhnlichen jungen Mann.

Schon als kleiner Junge war Max besonders an der Fliegerei interessiert. Für ihn stand fest: „Ich will Pilot werden!“. Er begann die Ausbildung zum Segelflieger mit 15 Jahren, dem frühestmöglichen Zeitpunkt in Österreich. Den Segelflugschein bekam er heuer an seinem 16. Geburtstag vom Österreichischen Aeroclub ausgestellt.

Sein großes Ziel war gleich, Kunstflieger zu werden und so flog er die erforderliche Erfahrung von 50 Flugstunden in Segelflugzeugen in nur drei Wochen nach Flugscheinerhalt fertig. Für die Ausbildung zur Kunstfluglizenz meldete sich Max im Alpenflugzentrum Niederöblarn bei Huber Luki, der übrigens jüngster Fluglehrer in Österreich ist, an. Dabei lernte er Figur um Figur mit Bravour und komponierte schon bald ein eigenes Kunstflugprogramm, das er in den Prüfungsflügen fast fehlerlos flog.

Neben den Standardfiguren wie Trudeln, Loop und Turn, wurden in der Ausbildung auch Kubanische Achten, Kleeblätter, Rollen, Auf- und Abschwünge, Rückenflüge mit Rückenkreisen und sogar Figuren mit negativen Elementen geflogen, wie zum Beispiel aus dem Rückenflug heraus in die Vertikale zu einem Turn gedrückt.

Die Belastungen lagen dabei zwischen +6,5 und -4g, was das Schulungsflugzeug, eine neue DG-1001 Club mit 18 Metern Spannweite forderte. Vor jedem Kunstflug stellte Max zusammen mit Luki ein Programm zusammen, welches schon am Boden sehr genau einstudiert werden muss, denn während des Fluges bleibt wenig Zeit zum Überlegen, wie die nächste Figur geflogen werden muss.

Die Flüge selbst wurden dann mit Kameras aus verschiedenen Positionen mitgefilmt, um nach jedem einzelnen Flug beim „Debriefing“ die Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten anhand der Kamerabilder durchbesprechen zu können. Im Kunstflug geht es ja nicht nur darum das Flugzeug in abnormalen Fluglagen fliegen zu können, sondern die Figuren genau nach Winkel möglichst fehlerlos zu fliegen. Hierauf wurde auch ein großes Augenmerk gesetzt.

„Nach den ersten Kunstflügen in der Ausbildung fragte ich Max, ob er das schon ein paar Mal gemacht hat, weil ich einfach sprachlos über sein Talent war. Ich hatte noch nie zuvor einen Schüler, der den Kunstflug so schnell beherrschte und in den ich so viel Vertrauen habe wie in ihn. Auf jeden Fall gehört er weiter gefördert!“, erzählt der Fluglehrer von Max.

Nur vier Wochen nach seinem 16. Geburtstag bekam er im August 2015 die Berechtigung zum Kunstflug alleine und mit Passagieren an Bord in seinen Flugschein eingetragen. Mit über 200 Starts und 60 Stunden zählt Max für sein Alter als sehr erfahren. „Fliegen ist meine Lebenseinstellung. Der Reiz am Kunstflug ist, das Flugzeug auch in extreme und nicht alltägliche Fluglagen zu bringen und darin exakt zu beherrschen.“, erzählt der bescheidene und ruhige Niederösterreicher. Nach der Frage, welches sein Lieblingsflugzeug ist, grinst er und antwortet: „Weiß ich nicht genau, aber aus einem MDM-1 FOX bekommt man mich sicher nicht so einfach wieder heraus. Sein Heimatflugplatz ist St. Georgen am Ybbsfeld, dort „turnt“ Max in seinem Element gleich nach der ausgestellten Kunstflugberechtigung. Max’s Ziele für die nahe Zukunft liegen dabei fast ausschließlich in der Fliegerei, so will er schon bald auf Meisterschaften fliegen und den Motorflugschein (PPL-A) beginnen. Ein großer Traum von ihm ist aber Segelfluglehrer zu werden, denn er will diesen schönen Sport auch anderen beibringen und seine Fähigkeiten weitergeben.

Fotoimpressionen:

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Kunstflug Max Huber ZVG LUkas Huber

Text: Union Sportfliegerclub Wörschach-Niederöblarn
Fotos: ZVG durch Lukas Huber