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Luxair Q400 in Saarbrücken verunfallt - keine Verletzten

Maschine machte nach dem Start "Bauchlandung"

Auch Stunden nach einem Unfall mit einer Bombardier Q400 (LX-LGH) der Luxair auf dem Flughafen Saarbrücken ist die Piste des Airports gesperrt. Unfallermittler sind auf dem Weg zum Flughafen.

"Bis sie vor Ort sind, bleibt das Flugzeug dort, wo es sich jetzt befindet. Nach einer ersten Untersuchung wird die Stelle freigegeben, so dass die Maschine geborgen werden kann", zitierten luxemburgische Medien einen Sprecher des Flughafens. Zahlreiche Flüge mussten storniert werden, etliche weitere wurden nach Karlsruhe umgeleitet.

Über die Unfallursache liegen bisher nur ungesicherte Informationen vor. Luxemburgische und deutsche Medien schreiben davon, dass die Piloten den Start wegen Rauchentwicklung abbrechen mussten, das Fahrwerk jedoch zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits eingefahren war und es deshalb zu einer Bauchlandung gekommen sei. Dieses Szenario erscheint allerdings absolut unglaubwürdig, da kein Pilot einen Start "abbricht" nachdem er mit eingefahrenem Fahrwerk in der Luft ist. In so einem Fall würde vielmehr ein Standardverfahren geflogen und dann erneut regulär gelandet. Ein Startabbruch nach der Entscheidungsgeschwindigkeit V1 (und selbst hier ist das Fahrwerk logischerweise noch ausgefahren, da sich die Maschine am Boden befindet) ist grundsätzlich nicht vorgesehen.

"Aviation Herald" bestätigt bisherige Darstellung

Allerdings bestätigte Mittwochabend der "Aviation Herald" die Darstellung, wonach die mit nur 16 Passagieren, 2 Piloten und 2 Flugbegleitern besetzte Maschine kurz nach dem Abheben mit eingefahrenem Fahrwerk kontrolliert wieder aufsetzte und damit eine Bauchlandung durchführte - mutmaßlich wegen Rauch in der Kabine.

Ein solches Verfahren ist absolut unüblich mit einem hohen Gefahrenpotential verbunden, was laut Fachleuten nur zwei Schlüsse zulässt: Entweder waren die Piloten mit einer derart brisanten Situation an Bord konfrontiert, dass ihnen keine andere Wahl als dieses risikoreiche und bei keiner Ausbildung gelehrte Manöver blieb, oder aber sie haben eine gravierende Fehlentscheidung getroffen. Welcher der beiden Fälle zutrifft, haben nun die Unfallermittler zu klären.

Der Kommandant war laut Angaben der Airline 45 Jahre alt und verfügte über mehr als 10.000 Stunden Erfahrung, der Erste Offizier war 27 Jahre alt.

(red CvD, HP, CZ / Titelbild: Die heute in Saarbrücken verunfallte Maschine - Foto: Aig / Austrian Wings Media Crew / Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen für Foto- und Videomaterial)