Österreich

Flughafen Wien: Wirtschaft fordert dritte Piste und internationles Busterminal

Die Herausforderungen und Anforderungen an den Wirtschaftsstandort Wien werden in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Will Wien im internationalen Wettbewerb punkten, führt am Bau von nötigen Infrastrukturmaßnahmen kein Weg vorbei. Der Ausbau des Flughafen Wiens mit einer dritten Piste und der Bau eines internationalen Busterminals sind dabei für den Standort Wien absolut notwendig. 2014 verzeichnete der Flughafen Wien mit 22,5 Millionen Passagieren einen neuen Rekord. Zum Vergleich: Auf Deutschlands größtem Flughafen, dem Airport Frankfurt, wurden 59,6 Millionen Passagiere abgefertigt, am slowakischen Flughafen Bratislava waren es 1,4 Millionen, erklärt die Wirtschaftskammer in einer über den OTS-Dienst der "APA" verbreiteten Aussendung.

Aktuell verfügt der Flughafen Wien über zwei Pisten, die sich kreuzen. Die zu erwartende Nachfrage im internationalen Flugverkehr – die spätestens 2020 wieder steigen soll - könne jedoch im bestehenden Zwei-Pisten-System nicht bewältigt werden. Denn für einen reibungslosen Ablauf am Flughafen ist der rasche Umschlag von Passagieren und Waren notwendig. Daher ist die dritte Piste für eine langfristige Absicherung des Drehkreuzes Wien unverzichtbar. „Wien will bis 2020 insgesamt 18 Millionen Nächtigungen pro Jahr erreichen, doch dafür benötigt man auch eine gewisse Infrastruktur. Mit einer dritten Piste am Flughafen und einem internationalen Busterminal schafft man die infrastrukturellen Voraussetzungen für den Nah- und Fernverkehr. Diese beiden Projekte sind essentiell für den Wiener Tourismus und schaffen zusätzlich tausende Arbeitsplätze“ so Gregor Kadanka, Obmann der Fachgruppe Reisebüros in der Wirtschaftskammer Wien.

Allein durch den Ausbau des Flughafens könnten 2.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Flughafen ist aber auch ein Drehkreuz der Wertschöpfung. Denn jeder Beschäftigte am Flughafen sorgt für zwei weitere Beschäftigte etwa bei vor- und nachgelagerten Unternehmen wie etwa der Mineralöl- und Bauwirtschaft, Beherbergung und Gastronomie sowie dem Handel.
Internationaler Busterminal

Einen wesentlichen Beitrag zur Tourismusmetropole Wien leistet auch der immer beliebter werdende nationale und internationale Busverkehr. Knapp 1,4 Millionen waren allein im Vorjahr auf den internationalen Linien von und nach Wien unterwegs. Wien fehlt allerdings ein internationaler Busterminal mit einem integrierten Buskonzept, der die Bustouristen einer Weltstadt entsprechend empfängt. Dieser Terminal muss neben dem eigentlichen Zweck noch weitere Einrichtungen wie Tankstellen, Wartungszentren für Busse, Schlafmöglichkeiten für Busfahrer, aber auch komfortable Wartemöglichkeiten für Fahrgäste mit optimalem Witterungsschutz bieten. Zusätzlich müssen beim Terminal zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten und die Anbindung an innerstädtische Hop-on-Hop-off-Angebote berücksichtigt werden. Wien hat hier die Chance, als innovativer Vorreiter ein Vorzeigeprojekt entstehen zu lassen. Durch den Bau des Terminals können auch zusätzliche 1.700 Arbeitsplätze geschaffen werden.

(red / WK / Titelbild: Der Flughafen Wien aus der Luft gesehen - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew / Bitte beachten Sie unsere Nutzungsbedingungen für Foto- und Videomaterial)