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Zukunft für den Flughafen Lübeck

Der Lübecker Flughafen wäre beinahe geschlossen worden, wenn sich niemand gefunden hätte, ihn wiederzubeleben. Das wäre ein herber Verlust für den Norden Deutschlands - bedenkt man die lange aus den Augen verlorene Zukunftsperspektive, so die Flughafenbetreiber in einer Aussendung. Mit 1. Juli 2016 wurde der Betrieb am Flughafen Lübeck unter der Regie der Stöcker Flughafen GmbH & Co.KG übernommen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 13. Juni diesen Jahres zwischen der Stadt Lübeck, dem Insolvenzverwalter Prof. Pannen und dem Lübecker Unternehmer Prof. Stöcker unterzeichnet.

„Für ein technologisch orientiertes Unternehmen, wie die von mir geleitete EUROIMMUN AG mit über 2.000 Mitarbeitern, ist ein Flughafen in der Nähe ein Standortvorteil und fast eine Voraussetzung“ erläutert der neue Inhaber und Anrainer Winfried Stöcker. „Vor allem werden Lübeck und die beiden Nordländer von der Erhaltung des Lübecker Flughafens profitieren. Keinesfalls sollte man den Hauptzweck dieser Einrichtung darin sehen, Touristen aus Hamburg von hier aus billig in die Welt fliegen zu lassen. Auch nicht darin, jährlich tausende chinesischer Flugschüler auszubilden – da bin ich als Groß Grönauer froh, dass mein Vorgänger sein Konzept nicht durchsetzen konnte. Aber die Hoteliers unserer Region und der Fährhafen werden es begrüßen, wenn ihre Gäste Deutschlands Norden per Flugzeug erreichen können. Und wer im Norden wohnt, kommt von Lübeck aus bequemer in den Süden Deutschlands. Die Destinationen der Länder Europas und der anderen Kontinente rücken in unsere Nähe! Unsere Region wird attraktiver für Wirtschaft und Wissenschaft, es könnte sich Gesundheitstourismus etablieren, der den Lübecker Universitätsprofessoren auf ihren Spezialgebieten Patienten zuführt“, so Prof. Stöcker. „Besonders Mecklenburg-Vorpommern wird aus seinem Mauerblümchen-Status heraustreten und sich stärker international etablieren, wo man sich schon resignierend auf die Schließung Tegels eingestellt hat. Wir wollen in erster Linie dafür sorgen, dass der Flughafen nicht geschlossen wird, und dann zunächst einen attraktiven Business-Airport für Norddeutschland entwickeln.“

An Stöckers Seite steht als Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Jürgen Friedel, der bereits von 2011 bis 2013 die Geschicke des Airports gelenkt hatte. „Wir werden der momentanen Situation Rechnung tragen und den Flughafen zunächst vorwiegend Geschäftsfliegern offenhalten. Ziel ist es aber ebenso, den längst gefassten Planfeststellungsbeschluss bedarfsgerecht umzusetzen und den Weg für die Verkehrsfliegerei zu ebnen“, so Friedel.

Die neue Flughafengeschäftsführung führt bereits Gespräche mit den Verbänden und Vereinen rund um den Airport und den Blankensee und möchte auch das Gespräch mit den Bürgern der anliegenden Ortschaften aufnehmen. Die Segelflieger sollen zukünftig wieder auf ihrem angestammten Areal starten und landen können. Auf ein Jubiläum freuen sich alle Beteiligten bereits jetzt: Im August 2017 darf der Flughafen Lübeck seinen 100. Geburtstag feiern!

(red / Flughafen Lübeck / Titelbild: Symbolbild Flugverkehr - Foto: Christian Zeilinger / Austrian Wings Media Crew)