Österreich

Gewerkschaft vida: AUA-Beschäftigte verdienen deutliches Einkommensplus

AUA-Flugbegleiter bei der Arbeit, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

vida-Schwarcz: „Unternehmen müssen endlich spürbar in Zukunft investieren!“

"Der Kurs der Premium-Airline Austrian stimmt“, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, angesichts der heute vom Unternehmen vorgelegten Passagierzahlen. „Auch wenn das Ergebnis im Winterquartal einen Knick nach unten verzeichnet, gehen wir davon aus, dass in den traditionell starken Sommermonaten wieder Gewinne geschrieben werden. Unbestreitbar ist, dass die steigende Zahl an Fluggästen zu einem großen Teil das Verdienst der höchst engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist“, unterstreicht der vida-Gewerkschafter. „Alle Gruppen im AUA-Konzern, also Piloten, Kabine, Boden und Technik, zeichnen sich durch Energie, Verlässlichkeit, Schnelligkeit sowie ein hohes Maß an Kompetenz und Effizienz aus! Sie leisten einen hervorragenden Job und haben es sich verdient, dass auch ihre Löhne und Gehälter endlich dementsprechend steigen! “, betont Schwarcz.

Investitionen in die Belegschaft für Wachstum unumgänglich
Der vida-Gewerkschafter verweist darauf, dass nach Sparpaketen und der Implementierung des günstigsten Kollektivvertrags im Lufthansa-Konzern das Ende der Fahnenstange für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen erreicht ist: „Sie erwarten sich zu Recht, dass die AUA-Führungsriege um Kay Kratky und Jens Ritter bei der nächsten Gehaltsrunde den Kurs korrigiert. Die AUA kann es sich nicht länger leisten, nicht ausreichend in die Zukunft zu investieren!“ Während die Beschäftigten in der Vergangenheit zu gravierenden Einschnitten bereit waren und die Kostenstruktur der AUA zu einer der günstigsten in Zentraleuropa machten, zeichnete sich das AUA-Management in derselben Zeit durch eine verfehlte und kurzsichtige Personalpolitik aus, die zu hunderten Flugstreichungen führte und das Unternehmen zweistellige Millionenbeträge kostete. „In der Zwischenzeit konnten diese Fehler aber ausgemerzt werden. Das Unternehmen ist jetzt gut gerüstet, um in den kommenden Jahren einen Wachstumskurs einzuschlagen. Dies wird aber nur dann möglich sein, wenn auch die Arbeitsbedingungen bei der AUA wieder auf jenes Niveau gehoben werden, das bei vergleichbaren Airlines längst Standard ist. Insbesondere bei der Entlohnung in der Kabine und im Cockpit ist hier viel Luft nach oben“, stellt Schwarcz klar.

Flotte endlich erneuern
Nicht nur bei den Einkomme,n auch im technischen Bereich stehen dringende Investitionen an, ergänzt AUA-Betriebsratsvorsitzender Rainer Stratberger: „Die AUA macht schön langsam dem Technischen Museum in Wien Konkurrenz. Speziell bei der Boeing 767 haben sich in letzter Zeit, trotz guter Wartung, die technischen Zwischenfälle vermehrt. Daneben betreibt die AUA eine der weltweit ältesten Airbus-320-Flotten. Sie hat sich den Ruhestand mehr als verdient.“ Die rasche Erneuerung der Flotte ist für Stratberger unumgänglich: „Im heiß umkämpften Flugmarkt müssen für neue Ziele künftig deutlich mehr Langstreckenflieger bereitstehen.“ Eine einheitliche und moderne Flotte würde zudem Kosten senken. Die AUA setzt derzeit unter anderem auf ihrer kleinen Langstrecke unterschiedliche Typen ein. Die Folge sind immense Mehrbelastungen für den Flugbetrieb. Flexibilität geht verloren und für jedes Flugzeugmuster muss es eigene Schulungen, Ersatzteile, Personal und vieles mehr geben.

Kratky muss liefern
Abschließend betont Schwarcz, dass „nun die Zeit gekommen ist, um wieder Entscheidungen mit Weitblick im Management zu treffen. Den ersten Teil der Managementprüfung hat Kratky bestanden, indem er bewiesen hat, dass er in turbulente Zeiten passende kurzfristige Entscheidungen treffen kann. Der zweite Prüfungsteil hat aber bereits begonnen."

(red / Gewerkschaft vida via APA-OTS)