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Flughafen Dublin baut dritte Piste

Der Flughafen Dublin - Foto: Lukas Egger

Was in Wien bereits viele Jahre dauert, wird in Irland nun realisiert. Bereits im Februar erfolgte am Dublin Airport in Irland der Spatenstich für eine neue Start und Landebahn.

Der Flughafen von Dublin ist der größte Flughafen in Irland. Jährlich werden hier mehr als 31 Millionen Fluggäste abgefertigt (Wien: 27 Millionen). Der irische Hauptstadtflughafen beheimatet neben der nationalen Fluggesellschaft Aer Lingus und ihrer Tochtergesellschaft Stobart Air auch den Billig Carrier Ryanair, welcher den Flughafen Dublin immer mehr zu einem Drehkreuz in Europa entwickelt.

Als Tor zu Nordamerika nutzen einige US-Fluglinien wie American Airlines, Air Canada oder Delta den Flughafen als Drehkreuz, aber auch der Nahe Osten wird durch tägliche Rotationen der großen Airlines wie Etihad, Qatar oder Emirates erschlossen. Außerdem benutzt die afrikanische Ethiopian Airlines den Flughafen mehrmals täglich für Tankstopps, um ihre Amerikarouten bedienen zu können.

Schon jetzt sind die Kapazitäten am Flughafen Dublin ausgelastet. Von den eigentlich zwei Lande- und Startbahnen in Dublin ist aufgrund der Länge regelmäßig nur die Landebahn 10/28 in Betrieb - und sie wird in relativ kurzen Intervallen sowohl für Starts als auch für Landungen benützt. 

Nicht zuletzt deshalb, weil sich seit 2014 die Zahl der Passagiere um 45 Prozent erhöht hat, ist die Errichtung der rund 3.100 Meter langen 10L/28R der einzig logische Schritt, um als Tor zwischen Europa und Nordamerika weiter wachsen zu können, so Regierungschef Leo Vardkar in einer Presseaussendung.

Schon heute kommt es täglich zu sprichwörtlichen „Staus“ vor der 10/28 wie man auf Flightradar 24 gut beobachten kann. Gerade bei Schlechtwetter, wo die Abstände zwischen Flugzeugen vergrößert werden müssen, kommt es regelrecht zu einem Verkehrschaos - sowohl in der Luft als auch auf dem Boden.

"Stau" auf dem Flughafen der irischen Metropole - Foto: Screenshot FR24

Für DAA (Dublin Airport Authority) Chef Dalton Philips ist der Spatenstich ein historischer Tag für Irland und für den Flughafen Dublin. „Unsere Hauptlandebahn wurde vor 30 Jahren eröffnet und war in den letzten drei Jahrzehnten ein fester Bestandteil der irischen Wirtschaft. Das jährliche Verkehrsaufkommen ist von 5 Millionen Passagieren im Jahr 1989, als die Start- und Landebahn 10/28 eröffnet wurde, auf 31,5 Millionen Fluggäste im letzten Jahr angestiegen, und die neue North Runway wird in den kommenden Jahrzehnten den Ausbau des Dubliner Flughafens ermöglichen.“

Das 320 Millionen Euro teure Projekt "North Runway" wird durch eine Kombination aus eigenen Einnahmen und Anleihen von DAA finanziert, ohne dass dem Staat dadurch Kosten entstehen. Die Bauarbeiten werden rund zwei Jahre dauern.

Mit dem North Runway werden etwa 306.000 Quadratmeter Fläche an Pisten und Rollbahnen sowie zwei neue Umspannstationen gebaut. Außerdem sollen rund acht km Elektrokabel, elf Kilometer Kabel für Überwachungskameras sowie  mehr als 2.100 neue Start- und Landebahn- und Rollbahnlichter verbaut werden. Rund um den Airport müssen zudem Straßen verlegt werden.

 "Wir sind uns der Bedenken der Anwohner in Bezug auf den steigenden Fluglärm sehr wohl bewusst, und es muss ein Gleichgewicht zwischen diesen Bedenken und den nationalen wirtschaftlichen Bedürfnissen Irlands gefunden werden", sagt DAA Vorstand Philips.

So wird beispielsweise seitens des Parlaments auch an einem neuen Fluglärmregulierungsgesetz gearbeitet. Außerdem dämmt die DAA rund 200 Wohnungen in Flughafennähe nach höchsten Standards und hat außerdem ein freiwilliges Programm für den Kauf von bis zu 38 Immobilien eingerichtet, die am stärksten von der Entwicklung der Nordbahn betroffen sind. 

Der Dublin Airport wird täglich drei Mal von Wien aus bedient. So fliegt die österreichische Ryanair-Tochter LaudaMotion zwei Mal täglich von Wien in die Irische Hauptstadt, Aer Lingus kommt mit einer Rotation täglich nach Wien. 

Text: Lukas Egger