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Pilotenfehler schuld an Absturz von Azza Boeing 707

Der Absturz einer Boeing 707 der Azza Air Transport vom 21. Oktober 2009 kurz nach dem Start in Sharjah mit 6 Todesopfern ist offenbar auf einen Pilotenfehler zurückzuführen.

Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Untersuchungsbericht der Behörden der Vereinigten arabischen Emirate hervor. Demnach verlor die am 17. Februar 1969 zunächst an Lufthansa ausgelieferte Boeing 707-330C mit der Registrierung ST-AKW kurz nach dem Start ein Stück der Verkleidung des rechten äußeren Pratt & Whitney JT3D-3B Triebwerkes, welche elektrische Leitungen beschädigte, wodurch die Crew im Cockpit einen Ausfall von Triebwerk Nummer 4 angezeigt bekam.

Daraufhin wollten die Piloten zum Ausgangsflughafen zurückkehren und steuerten die Maschine ohne ausreichende Berücksichtigung der veränderten aerodynamischen Verhältnisse in eine Rechtskurve, woraus in weiterer Folge ein überzogener Flugzustand resultierte, der aufgrund der geringen Höhe nicht mehr kompensiert werden konnte. Die Boeing 707 schlug gegen 15:30 Uhr Lokalzeit rund 3,2 Kilometer nördlich des Flughafens Sharjah auf und wurde völlig zerstört. Dabei kamen alle 6 Besatzungsmitglieder ums Leben.

In ihrem Untersuchungsbericht kommen die Ermittler zu dem Schluss, dass eine Reihe von Faktoren zu dem Unglück geführt haben:

  • der Verlust von Teilen der Verkleidung von Triebwerk Nummer 4
  • die dadurch beschädigten elektrischen Leitungen führten zu einem Ausfall der EPR-Anzeige für Triebwerk Nummer 4
  • die inadäquate Reaktion der Besatzung auf den vermeintlichen Triebwerksausfall
  • der in weiterer Folge durch die Piloten herbeigeführte überzogene Flugzustand, der aufgrund der geringen Flughöhe nicht mehr rechtzeitig ausgeleitet werden konnte

(red / Titelbild: Die Unglücksmaschine, aufgenommen 2001 in Sharjah - Foto: Thomas Posch