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Germanwings-Crash: Frage nach (Mit-) Verantwortung von Lufthansa

Vor allem in Deutschland stellen Medien und die Öffentlichkeit nun immer lauter die Frage nach einer (Mit-) Verantwortung der Germanwings-Mutter Lufthansa an dieser Tragödie, zumal der Kranich in den Stunden und Tagen nach dem Absturz einiges von seiner Glaubwürdigkeit eingebüßt hat:

  • Während das offizielle Frankreich den Absturz der Germanwings-Maschine bereits bestätigte, sogar das Kennzeichen des Flugzeuges schon bekannt war, verweigerte der Lufthansa-Konzern stundenlang die Bestätigung des Absturzes, dementierte diesen aber auch nicht
  • Als sich aufgrund der Auswertung des Cockpit Voice Recorders ein Selbstmord des Ersten Offiziers als Absturzursache abzeichnete, erklärte die Lufthansa auf Pressekonferenzen monoton, dass der Mann "voll flugtauglich" gewesen sei
  • Als deutsche Medien aufdeckten, dass Lubitz' seine Ausbildung aufgrund psychischer Probleme abgebrochen hatte, wiederholte die Lufthansa ihre bisherigen Aussagen und erklärte darüber hinaus, "nichts über die Gründe der Ausbildungsunterbrechung" zu wissen. Außerdem habe sie "keine Informationen über eine psychische Erkrankung" von Andreas Lubitz gehabt
  • Einige Tage später musste die Airline dann einräumen, dass Lubitz selbst sie im Jahr 2009 über seine Depressionen und die damit einhergehende psychotherapeutische Behandlung informiert hatte; in den Akten der Mediziner ist eine "suizidale Tendenz" vermerkt; Lufthansa schickte den Mann zwar zu weiteren medizinischen Untersuchungen. ließ ihn danach aber trotz der früher diagnostizierten Selbstmordgefährdung (die später angeblich nicht mehr vorlag) weiterhin Passagiere fliegen
  • Zum Absturzzeitpunkt war Lubitz krankgeschrieben - ebenfalls aufgrund psychischer Probleme - die Lufthansa gibt bisher an, von der Krankschreibung nichts gewusst zu haben

(red / Titelbild: Das Wrack der abgestürzten Maschine in den Alpen - Foto: BEA)