Österreich

Flugrettung in Vorarlberg gesichert

Christophorus Notarzthubschrauber im Einsatz: die Krankenkassen prüfen erst hinteher, ob sie den Einsatz bezahlen; falls nicht, bleibt der ÖAMTC auf den Kosten sitzen - Foto: Markus Dobrozemsky

Grundproblem der Finanzierung von Notarzthubschraubereinstäzen weiterhin ungelöst

Die Zusammenarbeit vom Christophorus Flugrettungsverein und der Bergrettung Vorarlberg wird weitergeführt. Nach viermonatigen Verhandlungen verkündeten am 24. August 2010 Landeshauptmann Herbert Sausgruber, Sicherheits-Landesrat Erich Schwärzler ÖAMTC-Präsident Werner Kraus und Bergrettungs-Landesleiter Gebhard Barbisch die Vertragsunterzeichnung.

Bewährte Partnerschaft

Mit der getroffenen Vereinbarung ist die Flugrettungsversorgung in Vorarlberg über das Jahr 2010 hinaus gesichert. Es handle sich um die "Fortsetzung einer bewährten Partnerschaft", betonten alle Beteiligten.

Da jeder dritte Christophorus-Einsatz nicht bezahlt wurde, sah sich der ÖAMTC gezwungen, seine Verträge mit der Republik Österreich mit 31.12.2010 zu kündigen. Weil bislang keine bundesweit einheitliche Regelung gefunden werden konnte, prüfte das Land Vorarlberg selbst mehrere Varianten.

Optimale Lösung

Für ÖAMTC-Präsident Werner Kraus ist die getroffene Vereinbarung "eine optimale Lösung". Know-how und Erfahrung auf beiden Seiten, Bergrettung und ÖAMTC, garantieren laut Kraus höchste Standards.

Sozial verträglich

Zudem ist es auch gelungen, die Finanzierung der Flugrettung durch die unterzeichnete Vereinbarung nachhaltig und langfristig abzusichern. Im Sinne einer sozial verträglichen Flugrettung ist auch weiterhin gewährleistet, dass den Patienten, mit Ausnahme von Sport- und Freizeitunfällen im alpinem Bereich, keinerlei Kosten für den Einsatz eines ÖAMTC-Notarzthubschraubers entstehen.

Flugrettung in Vorarlberg

Der Christophorus Flugrettungsverein und die Vorarlberger Bergrettung arbeiten seit 2001 zusammen. Der Notarzthubschrauber Christophorus 8 ist am Heliport Nenzing (Bezirk Bludenz) stationiert und während des ganzen Jahres in Betrieb. Von 2001 bis heute wurden über 7.500 Einsätze geflogen.

Grundproblem der Finanzierung bleibt

Das österreich-spezifische Grundproblem der Finanzierung von Notarzthubschraubereinsätzen bleibt trotz der Vorarlberger Lösung bestehen.

Erst im Nachhinein prüft die Krankenkasse, ob der Einsatz aus ihrer Sicht medizinisch notwendig war. Falls nicht, wird die Zahlung verweigert. Und selbst im Falle der Zahlung wird der Einsatz lediglich mit einer Pauschale abgegolten, die häufig weit unter den tatsächlichen Kosten liegt.

"Ein unhaltbarer Zustand, wie es ihn in kaum einem anderen Erste Welt Land gibt. Ein medizinischer Einsatz hat auch von der Sozialversicherung bezahlt zu werden. Wenn wir zu einer Reanimation gerufen werden und der Patient vor Ort verstirbt, bezahlt die Kasse den Einsatz nicht, obwohl wir hohe Kosten und Materialaufwand hatten."

Ein hochrangiger Rettungsdienstmitarbeiter, der ungenannt bleiben möchte, gegenüber Austrian Wings

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Links:

Christophorus Flugrettungsverein (ÖAMTC)

(red / ÖAMTC)