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Easy Jet: "Wir haben am falschen Ende gespart"

Carolyn McCall: "Am falschen Ende gespart" - Foto: Easy Jet

Carolyn McCall, Vorstandsvorsitzende bei der Billig-Airline Easy Jet, räumte nach zahlreichen Verspätungen und Flugannulierungen im vergangenen Jahr nun ein, dass man im Unternehmen "am falschen Ende gespart" habe. Sie verspricht Besserung.

In einem Interview von Birgit Voigt mit der Neuen Zürcher Zeitung sagte McCall, dass vor allem die Streiks in Spanien und Frankreich während der Sommermonate der Fluglinie stark zugesetzt hätten - "85 Prozent unserer Flüge queren Frankreich. Wenn die Spanier streiken, betrifft das 25 Prozent unseres Netzes", so die Airline-Chefin. Mit Anbruch der kalten Jahreszeit hat Easy Jet, wie auch alle anderen Fluglinien, vor allem im Dezember auf Grund des Wintereinbruchs und dessen Folgen zu kämpfen gehabt.

Obwohl von Streiks und Witterung sämtliche Airlines betroffen waren, betrug die durchschnittliche Verspätung bei Easy Jet satte 25 Minuten pro Flug im vergangenen Jahr. McCall gesteht ein: "Einige Sparmaßnahmen, die mein Vorgänger im Zusammenhang mit der Finanzkrise traf, haben sich als sehr kurzfristig und unklug erwiesen. Wir wissen, dass wir zuverlässiger und pünktlicher sein müssen." Im letzten halben Jahr habe man somit auf die Einstellung neuer Piloten und Flugbegleiter gesetzt und die Zahl der Reservecrews von 15 auf 20 Prozent hochgeschraubt.

11,70 Euro Nebenkosten pro Ticket

Bei einem durchschnittlichen Flugticketpreis von 53,00 GBP (ca. 62,00 Euro) ergab sich im Jahr 2010 ein Nebenkostenanteil von 10,00 GBP (ca. 11,70 Euro), so McCall. Diese Spesen bezeichnete die Easy Jet-Chefin als "sehr wichtig" für das Unternehmen, wies jedoch darauf hin, dass es sich dabei nicht ausschließlich um Kosten für Gepäck u.d.gl. handle, sondern auch Vermittlungsgebühren für Partner wie Hotels und Mietwagenfirmen. Besonders am Mietwagensektor suche man einen neuen Partner; ein solcher Vertrag habe "hohe Bedeutung".

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(red / Aig)